Zurück zu der Originalfarbe
genügt der gesprochene Baukredit von 3,8 Mio.
«Niemand kann sich erinnern, dass die St. Josef-Kirche innen einmal nicht weiss war», sagte Kirchgemeinderatspräsident Urs Kühne kürzlich an einer Presseorientierung in Gstaad. Doch Restaurator Walter Ochsner machte bei Farbuntersuchungen im römisch-katholischen Gotteshaus interessante Entdeckungen: Vor rund 80 Jahren hat der Architekt Karl Indermühle dem Innern der Kirche mit warmen Farbtönen einen südländischen Charakter verliehen. Braunrot, ocker und orangebraun statt weiss. «Die Originalfarbe und die Verzierungen sind in sehr gutem Zustand», so Kühne. Die Baukommission beschloss deshalb, die Kirche wieder zu den Originalfarben zurückzuführen. Weiss und düster Im Kontext zu den mehrmals weiss überstrichenen Wänden wirkten die Fensterbilder von Marcel Poncet «sehr düster und bedrückend», sagte der mit der Renovation beauftragte Architekt Adrian Bühler. «Das ist eine traurige Kirche», erinnerte sich Kirchgemeinderätin Beatrice Marti an Aussagen von Besuchern. Doch Menschen, die darin lebten, seien damit vertraut gewesen. «Trotzdem war es für uns eine wunderbare Überraschung, dass diese Farbe hervor kam», sagte Marti. «Ich bin sicher, dass unsere Kirche eine warme Ausstrahlung haben wird», schaut Pfarrer Thomas Müller in die Zukunft. Er freue sich auf einen Ort der Stille, wo man gerne ein paar Augenblicke verweile. «Sechs oder sieben Farbschichten mussten entfernt werden», sagte Architekt Bühler. Um Zierelemente kümmere sich der Restaurator. Flächen würden durch Maler restauriert. «Der Maler malt wie in früheren Zeiten mit dem Pinsel und nicht mit der Rolle», so Bühler. Entstehen durch diese aufwändigen Arbeiten nicht Mehrkosten? «Nein», meint Kirchgemeinderatspräsident Kühne. Dank grosszügigen Reserven und Offerten, die teilweise günstiger als erwartet ausfielen, sollten sich die Kosten der Gesamtrenovation im geplanten Rahmen von 3,8 Millionen bewegen. An Weihnachten feiern Im Moment ist der Innenraum der Kirche total ausgehöhlt und mit Baugerüsten gefüllt. Ab Weihnachten wird dort wieder Gottesdienst gefeiert. Der Anbau mit verschiedenen Nebenräumen und einem wettergeschützten Eingangsbereich soll bis zur offiziellen Einweihung am 4. Juli 2010 fertiggestellt sein. Vorerst können Interessierte im September an einer öffentlichen Baustellenbesichtigung ein Einblick in die Bauarbeiten bekommen.Susi Heiniger Öffentliche Baustellenbegehung Kirche St. Josef Gstaad, Freitag, 11. September, ab 16.30 Uhr. >
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