Stadtrat will die Fremdparkierer aus den Wohnquartieren verbannen
Mit einer weissen Zone sagt der Illnau-Effretiker Stadtrat den Pendlern den Kampf an. Sie soll die einheimischen Automobilisten bevorzugen.
Illnau-Effretikon. - Der Stadtrat hat das Parkplatzproblem in den Quartieren aus der Schublade geholt - und ein neues Parkraumbewirtschaftungskonzept für die Stadtgebiete Illnau und Effretikon ausgearbeitet. «Unsere Stadt ist mit drei Bahnlinien nach Zürich und zwei in die Ostschweiz und ins Oberland zu einem Verkehrsknotenpunkt geworden», erläuterte Polizeivorstand Karl Heuberger (CVP) gestern an einer Medienorientierung. Pendler aus der gesamten Ostschweiz stellten um die Bahnhöfe ihre Autos ab, um dann mit der Bahn weiterzureisen. Heuberger sprach Klartext: «Diese Umsteiger wollen wir mit dem neuen Konzept aus den Quartieren verbannen.» Die Parkplätze sollten wieder den Illnau-Effretikern zur Verfügung stehen. «Wir sind überzeugt, damit eine für unsere Bevölkerung und für das einheimische Gewerbe optimale Lösung gefunden zu haben.»
Der Stadtrat nimmt mit einer weissen Zone (siehe Grafik) den Kampf gegen die Fremdparkierer auf. Darin gilt eine Parkscheibenpflicht für alle Autolenker, die nicht in Illnau-Effretikon zu Hause sind. Sie dürfen innerhalb dieses Sektors ihren Wagen vier Stunden lang stehen lassen. «Innerhalb dieser Zeit kann ein Besuch abgestattet oder eine Arbeit verrichtet werden - nach Zürich zur Arbeit pendeln liegt da aber nicht mehr drin», weiss der Polizeivorstand.
Parkkarte für Einwohner
Diese Regelung gilt nicht für Einheimische. Sie können mit einer Parkkarte ihr Auto zeitlich unbegrenzt abstellen. Das gilt auch für Gewerbetreibende. «Für jedes Firmenauto kann eine solche Karte bezogen werden.» Diese ist fünf Jahre gültig, und die Illnau-Effretiker können sie für 20 Franken bei der Stadtverwaltung bestellen. «Die Gebühr deckt den administrativen Aufwand und ist keine versteckte Parkgebühr», hielt Heuberger fest. Die Gültigkeit von fünf Jahren sei geeignet, um ohne grossen Aufwand jene Autobesitzer herauszufiltern, die weggezogen sind.
«Die Grenzen der weissen Zonen sind so festgelegt, dass für Pendler das Parkieren in Illnau und Effretikon unattraktiv wird. Sie können künftig auch nicht mehr direkt in den Bus umsteigen», ergänzt er.
Die Parkplätze in den Zentrumsgebieten von Illnau und Effretikon sind ebenfalls weiss markiert - sie werden aber nach wie vor mit einer Parkuhr bewirtschaftet. Damit für den Autolenker deutlich ist, in welcher Zone er sich befindet, sollen die neuen weissen Zonen mit entsprechender Signalisation gekennzeichnet werden.
Noch muss der Grosse Gemeinderat über eine neue Parkierverordnung befinden, welche die vom Stadtrat vorgeschlagene weisse Zone überhaupt möglich macht. Stadtschreiber Kurt Eichenberger zeigte sich zuversichtlich: «Das neue Konzept bringt für die Einwohner nur Vorteile - und für Auswärtige müssen wir uns nicht stark machen.» Ihn sekundierte Heuberger: «Zeigt sich, dass die weissen Zonen nicht optimal liegen, können wir sie anpassen.» Sie sollen laut Heuberger im ersten Halbjahr 2010 eingeführt werden. Die Stadtpolizisten werden fehlbare Parkierer büssen. Heuberger will aber den Autofahrern eine Übergangszeit zugestehen.
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