«Eine abartige Idee»
Ausgabe vom 20. August: «Der Traum vom Strand in Gürbetal-le-Lac». Mindestens drei schöne, ertragreiche Bauernhöfe sollen dem Gürbetalersee geopfert werden. Wer kommt wohl auf eine derart abartige Idee? Vorfahren der heutigen Grundbesitzer haben die vernässten und versumpften Böden urbar gemacht, und heute will man die fruchtbaren Matten und Gemüsefelder unter Wasser setzen. Die Bauern sollen wohl zu Fischern und Seglern umgeschult werden, ähnlich wie die Golfplatzbauern «Rasenmäherspezialisten» wurden. Unter Wasser gesetzte Böden können nie mehr urbar gemacht werden. Der Satz in der BZ: «Die Ziele des Landschaftsentwicklungskonzepts könnten mit dem Projekt ‹optimal› erreicht werden», entbehrt jeglicher Vernunft. Genügt es nicht, dass in Thun und rund um den Moossee riesige Flächen dem Golfspiel geopfert worden sind? Wie viel Fläche ist bereits diesem Freizeitsport geopfert worden? Die Verbetonierung in der Schweiz frisst immer mehr fruchtbaren Boden. Werden wir, sollten die Nahrungsmittel mal knapp werden, unsere Bevölkerung noch versorgen können? So paradox das tönt, wenn man liest, dass China in Entwicklungsländern landwirtschaftlich nutzbaren Boden aufkauft, um die eigene Bevölkerung in Notzeit zu versorgen, und wir setzen fruchtbare Böden unter Wasser. Es gibt im Gürbetal den Gerzensee, dann haben wir den Thunersee und kleine wunderschöne Seen in der Gegend. Es braucht ihn nicht, den Gürbetal-le-Lac. Der Toffener, der Skizzen in der Schublade habe, möge diese schnellstens in die Gürbe werfen. Ich hoffe sehr, dass die Grundbesitzer nicht schwach werden um des Mammons willen. Walter ReusserZollikofen «Hände weg» Mit grosser Sprachlosigkeit und Kopfschütteln haben wir vom Artikel mit der Vision eines Sees im Gürbetal Kenntnis genommen. Als Direktbetroffene müssen wir die Wertschätzung und Akzeptanz unserem Berufsstand gegenüber ernsthaft in Frage stellen (Zitat: «mehr als Kabis» in einer Leserzuschrift). Kabisfelder, die von Frühjahr bis Herbst mit viel Liebe, Fleiss und Fachwissen gehegt und gepflegt werden, sorgen für ein Landschaftsbild, das dem Kabisland doch alle Ehre macht. Die Aussage vom Verlust von 2 bis 3 Landwirtschaftsbetrieben erachte ich als haltlos, und bitte: Hände weg von fremdem Eigentum. Es lässt sich nur spekulieren, wie viele Hektaren Kulturland zusätzlich in Mitleidenschaft gezogen würden. Dem Urheber der Vision rate ich, ein soziales Projekt zu unterstützen. U. und K. KilchenmannToffen >
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch