Die Flyers erkämpften den ersten Saisonsieg
Ein dezimiertes Kloten gewann in Ambri mit viel Kampfgeist und dank einem Shorthander 2:1. Der Ausfall von Verteidiger Du Bois führte zu einer Rückbesinnung auf alte Tugenden.
Es waren missliche Bedingungen, unter denen die Flyers in Ambri ihren ersten Saisonsieg errangen. Damit ist weniger der graue Nieselregen gemeint, der die Zürcher im Tessin begrüsste, sondern neue Personalsorgen, die Coach Eldebrink zu mehreren Rochaden zwangen. Und auch auf dem Eis lief für den Schweden und sein Team lange nicht alles nach Wunsch. Rekordverdächtige drei Bankstrafen liessen sich die Flyers zuschulden kommen, Torgefahr produzierten sie nicht zuletzt in Unterzahl.
Im Vergleich zu ihren bisherigen Auftritten widmeten sich die Klotener weniger technischen Kabinettstücken, dafür mehr defensiver Pflichterfüllung. Immer wieder warfen sie sich in gegnerische Abschlussversuche und entschieden so ein Startdrittel für sich, in dem sie klar weniger Spielanteile und Torschüsse (4:10) verzeichneten als der Gegner. Immer besser gelang es ihnen, aus Schwächen Stärken zu machen. Bezeichnend dafür war das Verhalten der Flyers in Unterzahl. Sie schufen sich dabei ebenso viele gute Chancen wie das offensiv wenig einfallsreiches Ambri im Powerplay. Der Siegtreffer bei Spielmitte fiel als Shorthander, nachdem Wick Ambris Law den Puck ohne viel Widerstand von der Schaufel entfernt und schnell weitergespielt hatte. Marcel Jenni verwertete sicher zum 2:1.
Ohnehin waren es auf beiden Seiten einmal mehr die einheimischen Spieler, die Akzente setzten. Ambris einziges Tor erzielte Julian Walker, die wie Flügel Demuth seinen Vertrag bei den Tessinern bis 2012 verlängerte. Und bei den Gästen brillierte zwischen den Pfosten Ronnie Rüeger, in dessen Ausrüstung auch viel versprechende Tessiner Angriffe zuverlässig endeten, sowie - als Sinnbild der gewandelten Flyers - Steve Kellenberger, der wie schon in der Vergangenheit als Verteidiger zum Einsatz kam.
Damit sind auch die Umstellungen bei den Flyers angesprochen, die dem Auftritt in der Leventina vorangingen. Die erste schlechte Nachricht war nämlich gewesen, dass Félicien Du Bois beim Spiel gegen seinen Ex-Klub ebenso wenig zur Verfügung stehen würde wie in den drei Wochen darauf - im besten Fall.
Umstellungen in der Verteidigung
Die Verletzung, die sich der Verteidiger in der Vorbereitung zugezogen hatte, wurde inzwischen als Knochenriss am Fuss diagnostiziert. Ebenso musste die Klotener Verteidigung ohne den erkrankten Finnen Haakana auskommen, weshalb Eldebrink Center Kellenberger in die Abwehr beorderte und dem ungeliebten Kanadier Stevenson noch einmal Gelegenheit zu Werbung in eigener Sache bot. Dies tat er aber nur in Grenzen. Stevensons unspektakuläre Vorstellung dürfte Sportchef Suhonen kaum davon abbringen, den Markt in Nordamerika weiter nach einem Ersatzcenter abzuklopfen.
So hat die Fahrt ins Tessin nicht nur die Erkenntnis gebracht, dass Spiele auch mit anderen Mitteln als spielerischer Dominanz gewonnen werden können, sondern endlich auch die ersten Punkte. Dass der Heimweg bei strömendem Regen über den Gotthardpass führte, passte durchaus zu diesem erdauerten Erfolg.
Die Klotener feiern - 2:1 in Unterzahl.
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