Vier junge Frauen und acht ebenso junge Männer sitzen im Schatten der Linden auf dem Vorplatz der Schule für Holzbildhauerei, studieren den Brienzer Ortsplan und hören sich die Erläuterungen von Bernhard Mathyer an: «Mit dem Velo-Orientierungslauf sollt ihr unser Dorf kennen lernen, ihr sollt wissen, wo was zu finden ist – das Kino, der Schularzt, die Pizzeria, Post, und Bank.» Das ist wichtig, denn Brienz wird in den nächsten Jahren während je viermal zwei Wochen Wohnort der jungen Leute sein. Hier absolvieren sie in Blockkursen die Berufsfachschule der Interessengemeinschaft Kunsthandwerk Holz (IGKH). Um den neuen Bundesvorschriften zur Berufsbildung nachleben und gleichzeitig ihre gestalterischen Handwerke als fünf eigenständige Berufe erhalten zu können, schlossen sich die Verbände der Drechsler, Flechtwerkgestalter, Weissküfer, Holzbildhauer und Küfer zur IGKH zusammen. Ziel: die Schaffung einer gemeinsamen Berufsfachschule. «Dreieinhalb Jahre intensiver Arbeit liegen hinter uns», sagt Urban Hauser, Leiter der Brienzer Holzbildhauerschule und Fachlehrer für Ornamentik. «Und dort im Büchergestell ist das Ergebnis unseres Tuns sicht- und greifbar», fügt der Hombrechtiker Drechslermeister Thomas Meier – im Vorstand seines Verbandes zuständig für die Ausbildung – schmunzelnd hinzu: Nagelneue breitrückige Ordner enthalten die alles umfassenden, berufsspezifisch zusammengesetzten Schuldokumentationen. Jeder Berufsschülerin, jedem Berufsschüler, aber auch jedem Lehrbetrieb und selbstverständlich auch jedem Lehrer wird ein Exemplar abgegeben. Dazu gehört auch Bernhard Mathyer vom Bildungszentrum Interlaken, der an der neuen Brienzer Schule für Allgemeinbildung und Sport zuständig ist.André Hug >

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