Slalom in AdelbodenNorwegischer Doppelsieg – ein Schweizer hadert
Lucas Braathen und Atle Lie McGrath feiern einen norwegischen Doppelsieg. Loïc Meillard verpasst das Podest um eine Hundertstelsekunde.

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Der Sieger sagt: «Adelboden ist für mich wie Himmel und Hölle. Im Riesenslalom tue ich mich so schwer, vor allem für den Kopf nach meinem Sturz vor zwei Jahren. Aber jetzt dieser Sieg – es ist der grösste Tag in meiner Karriere.»
Mit dem Podestplatz ist es nichts geworden. Aber als Team wissen die Schweizer zu überzeugen. Meillard wird Vierter, Zenhäusern (8.), Rochat (9.) und Yule (11.) fahren ebenfalls stark. Luca Aerni holt als 22. auch Punkte. Tanguy Nef scheidet im zweiten Lauf aus.
Und auch Yule (Rang 11) kommt zum Interview: «Auf solchen Schneeverhältnissen habe ich einfach Mühe. Im ersten Lauf wählte ich den falschen Ski, im zweiten Lauf kostete der Fehler im Steilhang viel Zeit. Ich hoffe jetzt, dass es in den nächsten Wochen wieder kälter wird.»
Das sagt der beste Schweizer: «Ein vierter Rang ist immer gut, aber zu Hause wegen einer Hundertstel das Podest zu verpassen, das tut schon weh. Es gab einige Stellen, die ich hätte besser fahren können. Aber ja, es sind gute Punkte, es passt schon.»
Der Walliser sagt: «Rang 8 ist ein typisches Ramon-Resultat, Schritt für Schritt vorwärts. Ich bin zufrieden. Aufs Podest fehlen nur 28 Hundertstel, die wären dringelegen. Aber ich habe mich im Schlussteil ein wenig verkampft.»
Nach dem Ausfall gestern im Riesenslalom musste Braathen noch intensiv an der Hand gepflegt werden. Der Physiotherapeut hatte im Teamhotel viel Arbeit.

1. Lucas Braathen, 2. Atle Lie McGrath, 3. Linus Strasser – die zwei Norweger und der Deutsche hatten im Vorfeld zum Favoritenkreis gezählt. Strasser übrigens fuhr mit Trauerflor, in Gedenken an die verstorbene «Rosi» Mittermaier, die am Mittwoch verstarb.
Braathen siegt, und wie! Der Norweger gewinnt sein fünftes Weltcuprennen, zum dritten Mal reüssiert er in einem Slalom. Der Erfolg wird ihm guttun nach dem Ausfall gestern im Riesenslalom.

Welch beeindruckende Leistung! Braathen siegt überragend, mit knapp sieben Zehnteln Vorsprung!
Meillard fährt stark, aber er hat Hundertstel-Pech. Er wird Dritter, eine Hundertstel hinter Strasser und dem sicheren Podestplatz. Bis zur letzten Zwischenzeit lag er vorne. Weil McGrath führt und nur noch Lucas Braathen oben ist, lässt sich schon sagen: Ein Norweger wird gewinnen.

Die Schweizer Hoffnung ist unterwegs!
Der Deutsche war im ersten Lauf Dritter – aber noch ist nicht sicher, ob er am Schluss auf dem Podest stehen wird. Strasser, vor wenigen Wochen Vater einer Tochter geworden, ist Zweiter. McGrath hat den Podestplatz hingegen auf sicher. Es folgen Meillard und Braathen.

Jetzt geht es um den Sieg. Manuel Feller, im Vorjahr Zweiter, betont immer wieder, wie sehr das Chuenisbärgli liebt. Doch in Beziehungen ist nicht immer gut Wetter, der Österreicher fällt auf Rang 4 zurück.
Und gleich der nächste Norweger! Und dieser weiss zu entzücken. McGrath büsst zwar gegen Schluss viel ein, rettet aber gut zwei Zehntel Vorsprung ins Ziel. Nach zuletzt drei Ausfällen im Slalom gibt dass heute ein Spitzenergebnis.

Gestern Abend noch trainierte er im Hotel auf dem Ergometer im Gang, direkt vor unserem Zimmer. Die Kraft ist ihm zwar nicht ausgegangen im zweiten Lauf, und doch fällt der Norweger weit zurück – 13. Rang. Das bedeutet: Die Schweizer Zenhäusern und Rochat haben einen Top-10-Platz auf sicher.
Vor zwei Jahren siegte der Österreicher am Cheunisbärgli. Auch heute fährt er stark. Für Vinatzer abzufangen, reicht es nicht, aber es resultiert immerhin Zwischenrang 2.

Der Italiener fällt weit zurück und wird «nur» Neunter. Zenhäusern, Rochat und Yule gewinnen einen Rang.
Das sagt der Schweizer: «Ich bin richtig berührt und so stolz, ist es mir so gut gegangen. Ich habe viele schwierige Jahre hinter mir. Umso wertvoller sind solche Ergebnisse. Es ist einfach schön.»

Er war nicht zufrieden mit seinem Auftritt im ersten Lauf. Und so kündigte der Walliser im TV-Interview an, das Material hinsichtlich der Entscheidung anzupassen.
Yule mag es hart und eisig, die Bedingungen in Adelboden könnten kaum konträrer sein. Das Resultat: 8 Zehntel Rückstand auf Vinatzer, Zwischenrang 5.
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