YB und das sehr späte Glück
YB hat in St.Gallen dank eines Last-Minute-Tores von Seydou Doumbia eine turbulente Begegnung mit 3:2 gewonnen. Für Aufsteiger St.Gallen war es die erste Niederlage in der neuen, stimmungsvollen AFG-Arena.
Und dann kommt die 91. Minute und der Höhepunkt einer aufregenden Veranstaltung. St.Gallens Fabian Frei stoppt Gilles Yapi – fair, sagt Schiedsrichter Stephan Studer und lässt das Spiel weiterlaufen. Assistent Francesco Buragina aber signalisiert ein Foulspiel Freis, und so erhält YB in der Nachspielzeit einen finalen Freistoss zugesprochen. Es folgt die ivorische Produktion in drei Akten: Yapi schlägt den Freistoss relativ flach in die Mitte, Thierry Doubai fälscht ab, St. Gallens unglücklicher Goalie Daniel Lopar wehrt ab, genau auf die Brust Seydou Doumbias – und von dort kullert der Ball ins Tor. Das in jeder Beziehung sehr glückhafte Siegtor des Berner Torjägers sorgt für allerlei Diskussionsstoff. Die St.Galler sind erzürnt über den eifrigen Assistenten Buragina, der die durchaus regelwidrige Intervention Freis an Yapi angezeigt hat. Und die Young Boys dürfen das Fazit ziehen: so wird man Meister. Doumbias Last-Minute-Treffer beendet eine Partie mit zwei unterschiedlichen Halbzeiten. Vor der Pause hat YB alles im Griff und kommt mit geringem Aufwand zu zwei Toren. Zuerst erzielt Alberto Regazzoni mit einem guten, neuen Flatterball das 0:1, als Lopar von der unberechenbaren Flugbahn des modernen Spielgeräts überrascht wird. Und später umläuft Doumbia den unbeweglichen Jiri Koubsky mühelos und trifft mit der guten, alten Pike (oder Fussspitze – oder berndeutsch: «Spitzgagu») zum 0:2. Verteidiger Koubsky wirkt in dieser Szene wie eine Strassenlaterne. Der unfassbar schnelle und wendige Doumbia stellt aber wie die Teamkollegen nach der Pause mehr oder weniger den Betrieb ein. Und weil die St.Galler leidenschaftlich kämpfen, wird der beamtenmässige Verwalterfussball der Berner in der Schlussphase bestraft. Der 19-jährige Nico Abegglen erzielt in der 75. Minute das 1:2 und holt in der 89. Minute jenen Foulpenalty heraus, den Zé Vitor zum umjubelten Ausgleich verwandelt. Doch der letzte Freistoss und das Brusttor Doumbias sorgen für eine Fortsetzung des YB-Höhenflugs – und für konsternierte St.Galler. Im 21.Liga-Heimspiel in der neuen AFG-Arena verlieren die Ostschweizer erstmals. Fabian RuchTelegramm Seite 14>
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