4:0-Sieg gegen SionYB dominiert die Walliser – das ist schon fast Tradition
Sion geht im Wankdorf unter. Während sich YB für die Basler Wochen warmschiesst, finden die Sittener auch unter dem neuen Trainer nicht in die Spur.

Das Gedächtnis der Fans reicht weit zurück. Auf der Banderole in der Walliser Ecke, so gross wie ein halber Strafraum, steht: «27 Jahre sind genug. Beendet diese Serie!» Seit 1996 hat der FC Sion im Berner Wankdorf nicht mehr gewonnen. Doch nur schon ein Punkt, so wie ihn die Walliser bei der ersten Begegnung in dieser Saison von hier mitgenommen haben, lag an diesem kalten Abend in weiter Ferne. Sion war den Young Boys in allen Belangen unterlegen.
Dabei stand an der Seitenlinie der Gäste wieder einmal ein Neuer: David Bettoni, Franzose, früher Assistent bei Real Madrid unter Zinédine Zidane. In feines Tuch gehüllt, versprühte er ein wenig den Eindruck eines Mannes von Welt. Er hatte Ronaldos und Benzemas trainiert und schickt jetzt Sios und Chouarefs aufs Feld. Sie waren die beiden Neuen in der Startformation im Vergleich zum letzten Spiel unter Präsident und Interimstrainer Christian Constantin. Dieser hat in Bettoni den 13. Trainer in den letzten knapp acht Jahren gefunden, in der Zeit seit dem letzten Cupsieg – Constantin selbst ist in dieser Statistik noch nicht einmal mitgezählt.
Schon in der zweiten Minute brachte Meschack Elia die Berner in Front. Als der Berner Stürmer mit seinem zweiten Tor nach 38 Minuten auf 2:0 erhöhte, standen noch zehn Walliser auf dem Platz, nachdem Giovanni Sio in der 25. Minute wegen einer Tätlichkeit an Cédric Zesiger die Rote Karte gesehen hatte. Bettoni musste da bereits gewusst haben, dass er seinen Einstand als Sion-Trainer mit der elften Saisonniederlage der Walliser begehen würde. Nach etwas mehr als einer Stunde erzielte Fabian Rieder das 3:0. Auf Jean-Pierre Nsames Zuarbeit per Absatz. Kurz vor Schluss erzielte auch der YB-Youngster sein zweites Tor des Abends zum Endstand.
YB-Trainer Raphael Wicky hatte auf drei Neue in seiner Startaufstellung gesetzt: Cedric Itten ersetzte Topskorer Jean-Pierre Nsame, Fabian Lustenberger spielte in der Innenverteidigung anstelle Aurèle Amendas, und Kastriot Imeri übernahm Filip Ugrinics Rolle.
In dieser Besetzung siegte der Tabellenführer nach drei Liga-Unentschieden in Folge wieder einmal. Aus seiner Sicht vielleicht zum genau richtigen Zeitpunkt: In den nächsten fünf Spielen duelliert sich YB dreimal mit dem FC Basel, zum Höhepunkt im Cup-Halbfinal. Dort können die Berner jene Emotionen ernten, die in der Liga wegen des klaren Vorsprungs aktuell kaum noch zu holen sind.
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