Bern staunt über leuchtende Wolkentürme
Bis ins Mittelland konnte man gestern Abend ein spektakuläres Wetterleuchten über den Alpen bestaunen. Meteorologe Reto Vögeli erklärt das Phänomen gegenüber Redaktion Tamedia.
Er habe so etwas noch nie gesehen, schrieb der Politologe Claude Longchamp gestern Abend auf seinem Blog «Stadtwanderer». Damit meinte er eine Reihe von Blitzen, welche spektakulär ganze Wolkentürme am fernen Gewitterhimmel erhellten. Dabei war kein Donnern zu hören. Longchamp war nicht der Einzige, der das Phänomen mit Interesse verfolgte. Leser vom Raum Basel bis nach Freiburg beobachteten die erleuchteten Wolkengebilde in der Ferne und fragten sich bisweilen wie Claude Longchamp: Gibt es überhaupt Wetterleuchten in unseren Breitengraden?
Ja, sagt Meteorologe Reto Vögeli von Meteonews gegenüber Redaktion Tamedia: «Wetterleuchten kommen sogar relativ häufig vor.» Nur achte man nur selten auf das Phänomen. Ein Wetterleuchten sei tatsächlich nichts anderes als Blitze in der Ferne, deren Grollen man nicht höre. Im Gegensatz zum Licht werde Donner nur über eine begrenzte Distanz getragen, so der Meteorologe. Bereits ab fünf Kilometern werde das Grollen so schwach, dass man es nur noch schwach oder gar nicht mehr hören könne.
Aussergewöhnlich viele Wolkenblitze
Dass die hell erleuchteten Wolkentürme letzte Nacht nun so viel Beachtung fanden, dafür gibt es laut dem Meteorologen mehrere Gründe: «In der Gewitterzelle gab es aussergewöhnlich viele Wolkenblitze – also solche, die innerhalb der Wolken bleiben und nicht zum Boden gehen.» Im Mittelland fehlte zudem weitgehend die Wolkendecke. Dank der Fernsicht waren die Gewitterzelle und die Blitze im Innern selbst aus mehreren Dutzend Kilometern noch zu sehen.
Das teils kräftige Gewitter zog am Abend und in der Nacht über Teile der Schweiz. Die heftigste Gewitterzelle war ab 21 Uhr vom Berner Oberland in Richtung Obwalden unterwegs. Später schwächte sich das Gewitter ab und zog weiter gegen Osten. Im Verlauf der Nacht gab es noch kleinere Gewitter im östlichen Mittelland.
Laut Meteonews sei in den nächsten Tagen wegen der feuchten Luft und warmer Temperaturen mit Gewittern zu rechnen. Am Samstag erreicht die Schweiz eine Kaltfront, die von West nach Ost teils kräftige Regengüsse über die Schweiz bringt. Gleichzeitig gehen auch die Temperaturen im Norden auf 22 und im Süden auf 25 Grad zurück. Zum Wochenstart soll ein neues Hochdruckgebiet die Schweiz erreichen.
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