Wirtschafts-News im TickerCyberangriff auf SBB – Kundendaten nicht betroffen Bayer wählt Ex-Roche-Top-Mann zum Konzernchef
Jobs, Konzerne, Debatten, Rankings: Hier finden Sie aktuelle Nachrichten aus der Welt der Wirtschaft.
Die staatlichen Unterstützungsmassnahmen während der Coronakrise und die Bankenrettungen in der Finanzkrise haben einen Paradigmenwechsel bewirkt. Staatshilfe für Unternehmen in Schwierigkeiten werden nicht mehr als Ausnahme betrachtet, wie eine Umfrage bei Geschäftsführern von 650 Schweizer Unternehmen zeigt. Fast die Hälfte hält Staatshilfe für selbstverständlich.
Der Aussage «Wir können uns darauf verlassen, dass der Staat unser Unternehmen im Falle einer Krise finanziell unterstützt», stimmten 49 Prozent «voll und ganz» oder «eher”» zu, nur 44 Prozent stimmten «überhaupt nicht» oder «eher nicht» zu. Bei den Grossunternehmen stimmte gar eine klare Mehrheit von 58 Prozent zu, bei den Mittelunternehmen waren es 55 Prozent. Weniger mit Staatshilfe rechnen dagegen die Kleinunternehmen mit weniger als 50 Mitarbeitenden. «Dieses Resultat ist besorgniserregend, weil die Unternehmen durch diese Haltung Gefahr laufen, träge zu werden», sagt Pascal Zumbühl, Ökonom der Credit Suisse anlässlich der Präsentation der KMU-Studie 2023 der CS.
Zunahme von Geschäftsrisiken
Die geopolitischen Spannungen machten sich im Unternehmensalltag bemerkbar, heisst es weiter in der Studie. Schweizer Unternehmen hätten in den vergangenen drei Jahren eine Zunahme der Geschäftsrisiken registriert. Dies sei zwar in Russland und in der Ukraine besonders stark der Fall gewesen, aber auch in Argentinien, Iran und Neuseeland würden die Geschäftsrisiken die -chancen überwiegen.
Die Liste der Länder, aus denen sich Schweizer Unternehmen in den vergangenen drei Jahren zurückgezogen haben, wird nicht überraschend von Russland angeführt: Rund 6 Prozent aller befragten Unternehmen hätten das Land verlassen. Bei den Grossunternehmen liege der Anteil sogar bei 24 Prozent. Gerade unter den Grossunternehmen seien jedoch bereits ein paar Firmen zu finden, die eine (Wieder-)Aufnahme der Geschäftstätigkeit in Russland planten.
Für die KMU-Studie 2023 wurden 650 Schweizer Unternehmen befragt. In der diesjährigen Umfrage wurden nebst KMU auch 50 Grossunternehmen befragt, um auf grössenspezifische Unterschiede eingehen zu können, wie es heisst.
Mehr Vorräte anhäufen
Die Auswirkungen der geopolitischen Spannungen beschränken sich laut der Umfrage aber keineswegs nur auf Unternehmen mit Geschäftsbeziehungen zu Hochrisikoländern: Rund 40 Prozent der befragten Unternehmen verspüren offenbar negative Reaktionen seitens Geschäftspartner wegen des Entscheids der Schweiz, die internationalen Sanktionen gegen Russland mitzutragen.
«Als der Ukrainekrieg im Frühjahr 2022 begann, befand sich die Welt schon in einer angespannten Situation», heisst es in einer Mitteilung der Grossbank. «Die auf offenen Märkten und Vertiefung der Handelsbeziehungen beruhende Weltordnung hatte bereits durch die globale Finanzkrise und die Pandemie Risse bekommen.»
Auf diese Gemengelage reagieren die Unternehmen unter anderem mit Anpassungen bei den Wertschöpfungsketten. Dabei setzen sie auf eine Erhöhung der Vorräte (51%), auf mehr Resilienz durch eine stärkere Fokussierung auf geografisch näher gelegene Anbieter von Vorleistungen (48%) sowie eine stärkere Diversifikation der Zulieferer (43%). Fast jedes dritte Unternehmen hat gemäss den Angaben in den vergangenen drei Jahren zudem Aktivitäten in die Schweiz zurückverlagert. (arm/SDA)
ABB ist im Schlussquartal 2022 gewachsen und hat die Profitabilität verbessert. Der Technologiekonzern hat allerdings weniger Aufträge erhalten.
Der Auftragseingang von Oktober bis Dezember ging konkret um 8 Prozent auf 7,62 Milliarden US-Dollar zurück, wie der Hersteller von Industrierobotern, E-Auto-Ladestationen oder Automationslösungen am Donnerstag mitteilte. Bestimmte Teile des kurzzyklischen Geschäfts hätten aufgrund des normalisierten Bestellverhaltens von Kunden nachgegeben, heisst es zum Rückgang.
Auf vergleichbarer Basis, also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte wie etwa die Accelleron-Verselbständigung, ergab sich allerdings ein Plus von 2 Prozent.

Der vergleichbare Umsatz legte hingegen um 16 Prozent auf 7,82 Milliarden US-Dollar deutlicher zu. Dies führte auch zu einer höheren Profitabilität. Die operative Marge (EBITA-Marge) erhöhte sich um 1,7 Prozentpunkte auf 14,8 Prozent.
Beim Reingewinn ergibt sich ein anderes Bild. Mit 1,13 Milliarden Dollar erreichte dieser noch etwas weniger als die Hälfte des Vorjahres. Damals fiel allerdings der Verkauf der Division Mechanical Power Transmission (Dodge) noch ins Gewicht.
Im Gesamtjahr lag der Reingewinn mit 2,48 Milliarden Dollar 46 Prozent unter dem Vorjahreswert. Hier machten sich unter anderem die im dritten Quartal verbuchten Kosten für einen Rechtsfall in Südafrika bemerkbar. Die Dividende soll dennoch um 2 Rappen auf 0,84 Franken erhöht werden. (SDA)
Der Facebook-Mutterkonzern Meta hat erstmals seit seinem Börsengang im Jahr 2012 Verluste eingefahren. Wie der US-Konzern am Mittwoch mitteilte, lag der Umsatz im vergangenen Jahr bei 116,61 Milliarden Dollar. Dies entsprach einem Rückgang um ein Prozent gegenüber 2021. Dennoch sprang die Aktie im elektronischen Handel nach Börsenschluss am Mittwoch um 18 Prozent, da der Markt einen stärkeren Einbruch für den kalifornischen Konzern erwartet hatte.
Im vierten Quartal 2022 erzielte Meta einen Umsatz von 32,17 Milliarden US-Dollar (minus vier Prozent im Jahresvergleich) und halbierte seinen Nettogewinn auf 4,65 Milliarden US-Dollar – Analysten hatten sechs Milliarden US-Dollar erwartet.

Der Konzern von Mark Zuckerberg hat mit der Konkurrenz durch den Onlinedienst Tiktok und der Wirtschaftskrise zu kämpfen. Allerdings stieg die Zahl der Facebook-Nutzer nach Angaben des Konzerns erstmals auf über zwei Milliarden. Zu Meta gehören neben dem Onlinenetzwerk Facebook auch Whatsapp und Instagram. (AFP)
Vom leichten Gewinnplus beim Uhrenkonzern Swatch werden auch die Aktionäre profitieren. Diese sollen für das Geschäftsjahr 2022 eine Dividende von 6.00 Franken je Inhaber- und von 1.20 Franken je Namenaktie erhalten.
Den entsprechenden Dividendenvorschlag an die Generalversammlung habe der Verwaltungsrat an seiner heutigen Sitzung beschlossen, teilte Swatch am Mittwoch mit. Für 2021 hatte Swatch noch 5.50 Franken je Inhaber- und 1.10 Franken je Namenaktie ausgeschüttet.
Swatch hatte Ende Januar die Gewinnzahlen ausgewiesen. Das Jahr 2022 hat der Konzern mit einem 2,5 Prozent höheren Umsatz von 7.50 Milliarden Franken abgeschlossen. Der Reingewinn kletterte um 6,3 Prozent auf 823 Millionen.
Lichtblick für die Verbraucherinnen und Verbraucher: Die Inflation im Euroraum hat sich im Januar den dritten Monat in Folge abgeschwächt. Die Verbraucherpreise stiegen im Jahresvergleich um 8,5 Prozent, wie das EU-Statistikamt Eurostat am Mittwoch in einer ersten Schätzung in Luxemburg mitteilte. Im Dezember hatte die Teuerungsrate noch bei 9,2 Prozent gelegen, nach einem Allzeithoch von 10,6 Prozent im Oktober.
Vor allem die Energiepreise stiegen in den 20 Euro-Ländern im Schnitt weniger stark als erwartet. Mit 17,2 Prozent bleiben sie aber Hauptfaktor für die Teuerung. Lebensmittel, Alkohol und Tabak verteuerten sich laut Eurostat mit 14,1 Prozent ebenfalls stark.
Die Inflationsrate in der Eurozone liegt zwar immer noch weit über den zwei Prozent, die die Europäische Zentralbank (EZB) in Frankfurt am Main empfiehlt. Im Jahresverlauf erwarten Experten aber eine weitere Entlastung für Verbraucher und Wirtschaft. (AFP)
Der Rohstoffhändler und Bergbaukonzern Glencore hat im vergangenen Jahr deutlich weniger Kupfer gefördert als im Vorjahreszeitraum. Dafür stieg die Fördermenge an Kohle an.
Die Produktion von Kupfer sank im vergangenen Jahr um 12 Prozent auf 1,058 Millionen Tonnen, wie Glencore am Mittwoch im Produktionsbericht bekannt gab. Das Unternehmen macht verschiedene Gründe dafür verantwortlich, wie etwa geotechnische Einschränkungen bei der Mine Katanga im Kongo und den Verkauf der australischen Ernest Henry-Mine. Zudem habe es geplante Produktionsänderungen in der Mine Collahuasi und eine geringere Förderung in der Mine Mount Isa gegeben.
Kohleproduktion steigt um 6 Prozent auf 110 Millionen Tonnen
Das Plus sei der Übernahme des verbliebenen Anteils von zwei Dritteln an der Mine Cerrejón im Januar zu verdanken, schrieb Glencore. Auf vergleichbarer Basis wäre die Kohleproduktion um 7 Prozent gesunken, was auf das nasse Wetter und eine lange Blockade von Anwohnern in Kolumbien zurückzuführen sei.
Die Ölproduktion kletterte um 16 Prozent auf 6,1 Millionen Fass Öläquivalent. Grund dafür ist laut den Angaben das Alen-Gasprojekt in Äquatorialguinea, das nach seiner Inbetriebnahme im März 2021 erstmals ein ganzes Jahr lang produziert hat.
An den im Dezember bekannt gegebenen Zielen für das laufende Jahr hält Glencore fest: So soll die Gesamtförderung gemessen an Kupfer-Äquivalenten leicht auf 4,0 Millionen Tonnen von 4,1 Tonnen im vergangenen Jahr sinken.
Ab sofort stellt die Post in den beiden Städten Zürich und Bern die Briefe und Pakete nur noch mit elektrisch betriebenen Fahrzeugen zu. Dies sei ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg zu einer nachhaltigen Logistik, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Die Post setzt in Zürich und Bern neu insgesamt 568 Fahrzeuge ein, die rein elektrisch unterwegs sind, wie es an einer Medienkonferenz in Zürich hiess. Der Strom für die 374 Elektroroller und die 194 elektrisch betriebenen Lieferfahrzeuge stammt zu 100 Prozent aus erneuerbaren Stromquellen aus der Schweiz.
Mit der Umstellung in den beiden Städten stellt die Post gemäss ihren Angaben nun landesweit rund 40 Millionen Pakete im Jahr elektrisch zu.
Bis Ende 2024 sollen auch die Pakete und Briefe in den Städten Genf und Basel sowie an rund 50 weiteren Standorten vollelektrisch ausgeliefert werden. Bis 2030 sollen dann 10'500 Zustellfahrzeuge mit einer umweltfreundlichen Antriebstechnik ausgestattet sein. Die Post will die Briefe und Pakete landesweit klimaneutral zustellen.
Die Stimmung in der Schweizer Industrie hat sich zu Jahresanfang markant eingetrübt. Der Dienstleistungssektor ist derweil wieder über die Wachstumsschwelle geklettert.
In der Industrie hat der Einkaufsmanagerindex (PMI) im Januar 2023 deutlich um 5,2 Punkte auf 49,3 Zähler nachgegeben, wie die Credit Suisse am Mittwoch mitteilte. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten höhere Werte im Bereich von 52,0 und 54,3 Punkten prognostiziert.
Damit notiere der Frühindikator für die Industrie erstmals seit Juli 2020 wieder unterhalb der Wachstumsschwelle (von 50 Punkten), erklärten die Studienautoren hierzu. Der seit Herbst 2021 sichtbare Tempoverlust der Industrieaktivitäten habe damit in einen «veritablen» Rückgang gemündet.
Besser sieht es hingegen wieder im Dienstleistungssektor aus. Die Stimmung im mehr auf den Binnenkonsum ausgerichteten Sektor ist um 7,2 Punkte auf 56,7 Zähler gestiegen und stieg damit wieder klar in den Wachstumsbereich.
Da der Dienstleistungs-PMI aber stärker schwanke als im Industriesektor, sollte ein einzelner Monatswert laut CS nicht überinterpretiert werden. Grundsätzlich verlangsame sich aber in der Tendenz auch das Wachstum des Dienstleistungssektors.
Novartis hatte auch im Schlussquartal 2022 teilweise mit Währungseinflüssen zu kämpfen gehabt. Den Aktionären will der Konzern eine höhere Dividende zahlen.

Zwischen Oktober und Dezember hat Novartis 12,7 Milliarden US-Dollar umgesetzt. Das ist ein Minus von 4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, teilte der Konzern am Mittwoch mit. Zu konstanten Wechselkursen (kWk) ergab sich dagegen ein Anstieg um 3 Prozent.
Operativ verdiente Novartis im vierten Quartal 1,9 Milliarden US-Dollar (-24%), während unter dem Strich ein Konzerngewinn von 1,5 Milliarden übrig blieb nach 16,3 Milliarden im Vorjahr. Zur Erinnerung: In der Vorjahresperiode sorgte der Verkauf des Roche-Anteils für einen Gewinnsprung.
Für Analysten ist allerdings der um verschiedene Einflüsse bereinigte Kern-Betriebsgewinn wichtiger. Mit 4,0 Milliarden fiel dieser im vierten Quartal etwas besser als der AWP-Konsens aus.
Verminderter Jahresumsatz
Der Jahresumsatz verminderte sich um 2 Prozent auf 50,5 Milliarden Franken. Zu konstanten Wechselkursen resultierte ein Plus von 4 Prozent. Damit lag das Wachstum im Rahmen der Management-Prognose. Der Jahresgewinn verminderte sich deutlich auf annähernd 7 Milliarden nach 24,0 Milliarden.
Die Aktionäre erhalten eine auf 3,20 Franken von 3,10 Franken erhöhte Dividende.
Im laufenden Jahr strebt die Novartis-Führung zu konstanten Wechselkursen erneut Wachstum an. So soll der Umsatz auf Konzernebene im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich wachsen. Für den operativen Kerngewinn wird eine Zunahmen im ähnlichen Umfang angepeilt.
Novartis schlägt früheren Pfizer-Manager für den Verwaltungsrat vor
Novartis schlägt den eigenen Aktionären die Zuwahl von John D. Young in den Verwaltungsrat vor. Der Amerikaner stand während mehr als 30 Jahren im Dienste von Branchenprimus Pfizer, bevor er Mitte 2022 pensioniert wurde.
Young bringe eine Fülle von Branchenerfahrungen in den Bereichen Führung, Strategie, Geschäftsentwicklung sowie Vermarktung innovativer Medikamente in den Verwaltungsrat ein, teilte der Pharmakonzern am Mittwoch mit. Bei Pfizer habe Young erfolgreich globale Geschäftsbereiche mit einem Umsatz von mehreren zehn Milliarden Dollar geleitet.
Die Generalversammlung von Novartis wird am 7. März 2023 stattfinden. Nicht mehr zur Wiederwahl stellen wird sich, wie bereits früher angekündigt, Andreas von Planta.
MITC Mobility, das einen grossen Teil der Uber-Fahrer in Genf beschäftigt, kann dort vorläufig weiterarbeiten. Das Unternehmen erwirkte superprovisorische Massnahmen gegen den Kanton Genf, der die Aktivitäten von MITC Mobillity erst kürzlich verboten hatte.
Anfang Dezember hatte das kantonale Arbeitsamt (OCE) verfügt, dass das Unternehmen das Bundesgesetz über die Arbeitsvermittlung und den Personalverleih (AVG) einhält. Mitte Januar teilte es dann per Brief die Einstellung der Aktivitäten von MITC Mobility mit, wie ein Sprecher des Unternehmens am Dienstagabend gegenüber Keystone-SDA eine Meldung des Westschweizer Radios und Fernsehens RTS bestätigte.

Der Chef von MITC Mobility, Karim Sahnine, erklärte, dass dieses Modell nicht flexibel genug sei. Das Unternehmen legte beim Kantonsgericht Rekurs ein und erhielt superprovisorische Massnahmen, die es ihm vorerst erlauben, seine Arbeit fortzusetzen. (SDA)
Artikel zum Thema:
Uber-Whistleblower im Interview: «Wir haben den Menschen eine Lüge verkauft»
Aggressives Lobbying: Wie Uber mit der Brechstange die Schweiz eroberte
Nestlé zieht das Urteil im seit fast zwölf Jahren andauernden Streit mit der ehemaligen Kaderfrau Yasmine Motarjemi nicht weiter. Damit will das Unternehmen «einen endgültigen Schlussstrich unter diese Angelegenheit ziehen», wie ein Sprecher am Dienstagabend sagte.
Der Lebensmittelmulti verzichte darauf, gegen die Entscheidung des Berufungsgerichts des Kantons Waadt in Berufung zu gehen, wie der Sprecher sagte. Damit bestätigte er einen Bericht der Westschweizer Zeitung «Le Temps» vom Dienstag.
Motarjemi war im Jahr 2000 zu Nestlé gestossen und dort für die Lebensmittelsicherheit verantwortlich gewesen. 2010 wurde sie entlassen und ging ein Jahr später gerichtlich gegen ihren ehemaligen Arbeitgeber vor. Sie warf dem Unternehmen unter anderem vor, sie nicht genügend gegen Mobbing geschützt zu haben.

In erster Instanz wurde zwar die Existenz des Mobbings anerkannt, Nestlé als Arbeitgeber aber entlastet. Das Berufungsgericht verurteilte Nestlé dann allerdings 2020 wegen Verstosses gegen das Arbeitsgesetz. Das Unternehmen habe nicht genug getan, um die Angestellte vor Mobbing zu schützen, so das Urteil der Richter.
Höhe der Entschädigung nicht bekannt
Dieses Urteil focht Nestlé beim Bundesgericht an, das jedoch nicht auf die Beschwerde eintrat. Stattdessen ging der Fall an das Berufungsgericht zurück, das unter anderem über die Höhe des von der Klägerin geforderten Schadenersatzes befinden sollte.
Dieses Urteil wurde laut «Le Temps» am 27. Dezember des vergangenen Jahres gefällt, die Berufungsfrist laufe noch bis Donnerstag. Gegenüber der Zeitung gab Motarjemi an, dass auch sie keine Berufung gegen das Urteil einlegen werde.
Die Höhe der Entschädigung, die Motarjemi von Nestlé erhalten soll, ist nicht bekannt. Sie hatte ursprünglich einen symbolischen Betrag von einem Franken Schadensersatz gefordert plus 2,1 Millionen Franken für ihre Ausgaben sowie Lohnausfälle. (SDA)
Der Elektroautobauer Tesla ist wegen seiner Fahrassistenzsysteme Ziel von Ermittlungen des US-Justizministeriums. Tesla gab am Dienstag in einem Börsendokument bekannt, dass das Justizministerium von dem Unternehmen Dokumente zu dessen Autopiloten und Systemen für autonomes Fahren angefordert hat. Medienberichten zufolge prüft das Ministerium, ob Teslas Angaben zur Verlässlichkeit der Systeme Fahrer in falscher Sicherheit wiegen.
Tesla-Chef Elon Musk hat wiederholt beteuert, dass es bis zu einem vollkommen autonom fahrenden Auto nur noch ein kleiner Schritt sei. Bislang bieten Teslas aber nur Fahrassistenzsysteme, die beispielsweise beim Spurwechsel helfen und Stoppschilder identifizieren.

Tesla selbst beschreibt seine Systeme als «Autopilot», «Verbesserte Autopilot-Funktionalität» und «Volles Potenzial für autonomes Fahren». Auf seiner Website schreibt der Autobauer, die Systeme seien «für einen aufmerksamen Fahrer gedacht, der die Hände am Lenkrad behält und jederzeit übernehmen kann».
Mehrere US-Behörden haben Tesla aber schon vorgeworfen, Verbraucher in die Irre zu führen. So verklagte die kalifornische Fahrzeugbehörde DMV Tesla im vergangenen Jahr wegen des Vorwurfs, seine Fahrerassistenzsysteme besser darzustellen, als sie eigentlich sind. Die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA führt derweil Untersuchungen zu mehreren Vorfällen bei Teslas mit Autopiloten. Tesla schrieb am Dienstag in dem Börsendokument, nach Wissen des Unternehmens sei bislang keine Behörde im Zuge laufender Ermittlungen zu dem Schluss gekommen, dass ein Fehlverhalten vorliege. (AFP)
Die Anzahl an neu zugelassenen Fahrzeugen in der Schweiz ist 2022 gegenüber dem Vorjahr zurückgegangen. Unter den erstmals auf den hiesigen Strassen fahrenden Autos dominieren zwar immer noch der «Benziner», der Anteil an Diesel-Autos war aber zum ersten Mal tiefer als jener rein elektrisch betriebenen Fahrzeugen.
Konkret fiel die Zahl der Fahrzeug-Neuzulassungen laut dem Bundesamt für Statistik (BFS) im letzten Jahr gegenüber 2021 um 7,8 Prozent auf insgesamt 322'387 Motorfahrzeuge. Im Vergleich zum letzten «Vor-Covid-Jahr» 2019 betrug das Minus sogar 21,2 Prozent, wie das BFS am Dienstag mitteilte.
Als einen Grund für den Rückgang nennt das Bundesamt den Krieg in der Ukraine. Dieser habe die seit der Pandemie bestehenden Lieferengpässe nochmals verschärft.
Der Automarkt hat laut den Zahlen des BFS indes weniger gelitten als der restliche Markt für Motorfahrzeuge. Betrachtet man nämlich nur die Zulassungen von Personenwagen, dann betrug das Minus nur 5,2 Prozent. Das Minus gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019 ist hier mit 26,6 Prozent allerdings grösser.
Zudem wurden laut BFS vor allem von März bis Juli 2022 markant weniger Autos immatrikuliert. Der Angriff Russlands auf die Ukraine habe in Kombination mit den Nachwirkungen der Covid-19-Pandemie und der sich eintrübenden Konjunktur in diesem Zeitraum die Anzahl an neu zugelassenen Autos nochmals stark gedrückt.
Kabelbäume fehlten
«Nach dem russischen Einmarsch in der Ukraine verschärften sich die Versorgungsschwierigkeiten der Hersteller noch einmal, unter anderem fehlten nun die vielfach aus ukrainischen Fabriken stammenden Kabelbäume», heisst es in der Mitteilung dazu. Ende Sommer habe sich die Versorgungslage wieder ein wenig stabilisiert und im Oktober und November seien dann Zugewinne im zweistelligen Prozentbereich registriert worden.

Die Statistiken beruhen auf den Fahrzeugdaten des Informationssystems Verkehrszulassung, das alle in der Schweiz immatrikulierten Strassenfahrzeuge mit Ausnahme der Motorfahrräder und E-Bikes erfasst.
Die Wettbewerbskommission hat eine Untersuchung gegen Madrigall eröffnet. Sie prüft konkret, ob Madrigall Schweizer Buchhändler daran hindert, in Frankreich zu besseren Konditionen einzukaufen, wie es in einer Mitteilung vom Dienstag heisst.
Laut den Angaben zeigte im September 2022 der Westschweizer Buchhändler Payot Madrigall wegen angeblichen Missbrauchs sogenannter relativer Marktmacht an. Madrigall werde vorgeworfen, Schweizer Buchhändler daran zu hindern, in Frankreich Bücher zum französischen Marktpreis und zu den üblichen französischen Konditionen zu beschaffen.
Madrigall ist gemäss Communiqué die drittgrösste Verlagsgruppe in Frankreich. Sie umfasse rund 15 Verlagshäuser, darunter Gallimard, Flammarion und Casterman sowie bekannte Verlagsmarken wie La Pléiade.
«Marktmächtig»
Als «relativ marktmächtiges Unternehmen» gilt laut den Weko-Angaben ein Unternehmen, «von dem andere Unternehmen beim Angebot oder bei der Nachfrage einer Ware oder Leistung in einer Weise abhängig sind, dass keine ausreichenden und zumutbaren Möglichkeiten bestehen, auf andere Unternehmen auszuweichen».
Ein relativ marktmächtiges Unternehmen könne sich beispielsweise missbräuchlich verhalten, wenn es von ihm abhängige Unternehmen daran hindert, eine in der Schweiz und im Ausland angebotene Ware zu den im Ausland geltenden Bedingungen zu beschaffen.
Rekordinflation und Energiekrise haben die Konjunktur in Deutschland zum Ende des vergangenen Jahres ausgebremst. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte im vierten Quartal 2022 gegenüber dem Vorquartal um 0,2 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in einer ersten Schätzung mitteilte. Zunächst war das Amt von einer Stagnation im Zeitraum Oktober bis Dezember ausgegangen.
Insgesamt wuchs das BIP in Europas grösste Volkswirtschaft im vergangenen Jahr trotz des Gegenwinds um 1,8 Prozent. Das ist etwas weniger als die zunächst geschätzten 1,9 Prozent. Die angesichts des Ukraine-Krieges lange Zeit düsteren Prognosen erfüllten sich damit aber nicht.
Im vierten Quartal fielen den Angaben zufolge vor allem die privaten Konsumausgaben, die die deutsche Wirtschaft im bisherigen Jahresverlauf gestützt hatten, niedriger aus als im Vorquartal.
Bessere Aussichten
Volkswirte schätzen auch die Aussichten für dieses Jahr längst nicht mehr so trüb ein wie zunächst nach Beginn des russischen Angriffskriegs vor gut einem Jahr. Nach Ansicht vieler Ökonomen wird die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr allenfalls leicht schrumpfen. Weil der Staat Privathaushalte und Firmen mit Milliarden bei den kräftig gestiegenen Energie-Kosten entlastet, erwarten manche Volkswirte gar ein leichtes Wirtschaftswachstum im 2023.
Die Bundesregierung rechnet inzwischen mit einem Plus von 0,2 Prozent beim BIP. Die Abschwächung der wirtschaftlichen Dynamik zum Jahreswechsel 2022/23 dürfte kürzer und milder ausfallen als noch im Herbst erwartet, hiess es im jüngsten Jahreswirtschaftsbericht der Regierung. Einen tiefen Konjunktureinbruch in diesem Jahr gebe es nicht, sagte Wirtschaftsminister Robert Habeck. Die schlimmsten Szenarien seien verhindert worden.
Die Stimmung der Unternehmen und Verbraucher verbessert sich seit geraumer Zeit. Das Konsumklima ist nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK das vierte Mal in Folge gestiegen. Das Ifo-Geschäftsklima legte im Januar zum Vormonat um 1,6 Punkte auf 90,2 Zähler zu. Es war ebenfalls der vierte Anstieg in Folge.
Die Aussichten für die Schweizer Wirtschaft hellen sich markant auf. Das KOF-Konjunkturbarometer ist im Januar klar gestiegen.
Das Konjunkturbarometer kletterte auf 97,2 Punkte und steht damit 5,7 Punkte höher als im Dezember (revidiert auf 91,5 von 92,2 Punkten), wie das ETH-Konjunkturforschungsinstitut KOF am Montag bekannt gab. Schon im Dezember hatte es einen Anstieg gegeben. Davor hatte sich der Indikator im letzten Jahr fast jeden Monat etwas zurückgebildet. Trotz des aktuellen Anstiegs liegt er aber nach wie vor unter dem langfristigen Mittel von 100 Punkten.
Ökonomen hatten im Vorfeld mit einem Anstieg gerechnet, allerdings nicht in diesem Ausmass. Von der Nachrichtenagentur AWP befragte Experten hatten lediglich Werte zwischen 92,8 und 94,0 Punkten prognostiziert.
Gastgewerbe über Durchschnittswert
Die Aussichten für die Schweizer Konjunktur seien zu Jahresbeginn deutlich weniger trüb als noch im Herbst vergangenen Jahres, heisst es denn auch in der Mitteilung der KOF. Alle Indikatorenbündel würden zur Besserung beitragen. Besonders günstig hätten sie sich für das Verarbeitende Gewerbe, das Gastgewerbe und die Dienstleistungen entwickelt.

Dennoch verfehlen laut dem Communiqué die Bündel für das Verarbeitende Gewerbe und die Dienstleistungen nach wie vor ihren mittelfristigen Durchschnittswert. Dagegen hätten die Indikatoren des Gastgewerbes den Sprung über den Durchschnittswert geschafft, die Perspektiven seien hier also nun überdurchschnittlich.
Das KOF-Konjunkturbarometer ist ein Frühindikator für die Entwicklung der Schweizer Wirtschaft, der sich aus einer Vielzahl von Einzelindikatoren zusammensetzt. Seit der jüngsten Revision sind es deren 608 an der Zahl. Diese werden über statistisch ermittelte Gewichte zu einem Gesamtindikator zusammengefasst.
Mit dem Einkaufsmanager-Index (PMI) wird am Mittwoch ein weiterer wichtiger vorlaufender Konjunktur-Indikator veröffentlicht.
Pascal Grieder, seit 2018 Chef des drittgrössten Schweizer Mobilfunkanbieters Salt, warnt im Interview mit dem «Blick» vor dem stockenden Ausbau des 5G-Netzes. «Die Schweiz droht im Mobilfunk den Anschluss zu verlieren, wenn es jetzt bei 5G nicht schnell weitergeht», so Grieder. Salt habe derzeit einen Rückstau von 3200 Gesuchen für neue Antennen in der Schweiz, die wegen Einsprachen aus der Bevölkerung blockiert seien.
Zwar zeigt Grieder Verständnis für die Bedenken, könne sie aber nicht in jedem Fall nachvollziehen. Die seriösen wissenschaftlichen Studien seien ausgesprochen klar: Mobilfunkstrahlung sei weitgehend unbedenklich. 90 Prozent der Strahlung, der wir ausgesetzt seien, stammten vom Handy selber. «Wer weniger Strahlung möchte, sollte unbedingt den 5G-Ausbau unterstützen, statt diesen zu verhindern», sagt der Salt-Chef zur Zeitung.

Auf die Frage, ob er sich Unterstützung vom neuen UVEK-Vorsteher Albert Rösti wünscht, sagt Grieder: «In Anbetracht der klaren Faktenlage wünschte ich mir, dass die Politik sonnenklar Position bezieht und die Vorteile von 5G besser kommuniziert.»
Auch beim Glasfaser-Ausbau will Grieder einen Gang zulegen. Salt setzt zwar ausschliesslich auf Glasfaser-Partnerschaften. Bis 2025 will der Mobilfunkanbieter aber schweizweit ein Produkt anbieten können, unterstützt von 5G-Lösungen und Glasfaser.
Vor fast zwei Jahren ging Polypeptide, der schwedische Hersteller von pharmazeutischen Wirkstoffen mit Sitz in Zug, an die Schweizer Börse. Nun hat CEO Raymond De Vré beschlossen, von seiner Position zurückzutreten. Das teilt das Unternehmen am Montag mit. Raymond De Vré hat demnach beschlossen, seine Position nach Abschluss des Börsengangs und der damit einhergehenden Transformierung in eine Publikumsgesellschaft abzugeben.
Nun wird eine geeignete Nachfolge gesucht. Parallel dazu wird Dr. Peter Wilden (Vorsitzender des Verwaltungsrats) per sofort die Rolle eines exekutiven Verwaltungsratspräsidenten übernehmen.
Weniger als ein Jahr nach ihrem Neustart hat die britische Regionalfluglinie Flybe erneut Insolvenz angemeldet. Alle Flüge aus und nach Grossbritannien seien abgesagt worden, teilte das Unternehmen am frühen Samstagmorgen bei Twitter mit.
Passagiere, die Flüge bei dem Unternehmen gebucht hätten, wurden aufgerufen, nicht zum Flughafen zu fahren. Es würden keine alternativen Flüge angeboten, hiess es in einer Mitteilung auf der Flybe-Webseite.
Das Unternehmen bot unter anderem Flüge aus Birmingham, der nordirischen Hauptstadt Belfast und vom Flughafen London-Heathrow an und hatte Verbindungen nach Amsterdam und Genf.
Die Gesellschaft hatte zuvor bereits im März 2020 wegen der Pandemie Insolvenz angemeldet. Etwa 2400 Beschäftigte verloren ihre Jobs. Reisende strandeten. Im März vergangenen Jahres kündigte die Fluglinie einen Neustart mit einem neuen Netz an.
Die französische Multimedia- und Elektronikkette Fnac schliesst einen grossen Teil ihrer Verkaufsstellen in Manor-Warenhäusern der Deutschschweiz. Insgesamt sind zehn «Shop-in-Shop»-Filialen mit rund 60 Mitarbeitenden von der Schliessung betroffen.
Der Handelskonzern wolle sich wieder auf die Westschweiz konzentrieren, wo er seit 20 Jahren tätig sei, erklärte der operative Leiter von Fnac-Darty, François Gazuit, gegenüber der Nachrichtenagentur AWP. Mit den Massnahmen wolle er ein «rentables und nachhaltiges Wachstum» der Schweizer Tochtergesellschaft sicherstellen.
Redaktion Wirtschaft
Fehler gefunden?Jetzt melden.