Der Bankraub der anderen Art
45 Millionen Dollar in 26 Ländern innert weniger Stunden: Eine Bande von Cyber-Kriminellen hat mit manipulierten Karten und gestohlenen PIN-Codes Bancomaten leergeräumt.

Der Coup habe nur «einige Stunden» gedauert, betroffen waren insgesamt 26 Länder, wie das Büro der New Yorker Staatsanwältin Loretta Lynch am Donnerstag mitteilte. Die Beute betrug 45 Millionen Dollar. Doch nun ist Schluss. Sieben mutmassliche Mitglieder der New Yorker Zelle der Organisation wurden demnach gefasst und angeklagt. Ein achter Verdächtiger, der mutmassliche Anführer, soll Ende April ermordet worden sein.
Allein in New York erbeuteten die Diebe den Angaben zufolge 2,8 Millionen Dollar, indem sie mit manipulierten Karten an Hunderten Automaten Geld abhoben. «Statt Pistolen und Masken» habe die Bande Laptops und das Internet genutzt, erklärte Lynch. Dabei sei die Organisation mit «chirurgischer Präzision» vorgegangen.
Luxuslimousinen und Rolex-Uhren gekauft
Mehrere Monate lang hackten die Cyberkriminellen demnach die Daten von Prepaid-Kreditkarten, wie sie etwa von Hilfsorganisationen eingesetzt werden. Dann hoben sie die Grenze für Barabhebungen auf. Die gestohlenen Daten wurden auf Magnetkarten geladen, mit deren Hilfe die mit gestohlenen PIN-Nummern ausgestatteten Räuber innerhalb kurzer Zeit Millionen von Dollar abhoben. Die Organisation schlug laut US-Justiz zweimal in mehreren Ländern gleichzeitig zu: am 22. Dezember 2012 sowie am 19. oder 20. Februar 2013.
Betroffen waren demnach die Rakabank aus den Vereinigten Arabischen Emiraten sowie die Bank of Muscat in Oman. Die New Yorker Zelle machte sich nach ihrem Beutezug schnell ans Geldwaschen: laut Anklageschrift eröffnete sie ein Konto bei einer Bank in Miami und kaufte Luxuslimousinen sowie unter anderem zwei Rolex-Uhren.
Deutschland an Ermittlungen beteiligt
Die New Yorker Staatsanwaltschaft dankte den Ermittlungsbehörden in zahlreichen Ländern für ihre Zusammenarbeit, darunter auch in Deutschland. Welche anderen Staaten von dem Beutezug betroffen waren, erklärten die US-Behörden jedoch zunächst nicht.
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