Gewinn der BEKB schrumpft leicht
Die Berner Kantonalbank (BEKB) hat im ersten Halbjahr leicht weniger verdient. Der Reingewinn reduzierte sich um 1,4 Prozent auf 58,4 Millionen Franken.

Der Bruttogewinn ging um 18,9 Prozent auf 101,6 Millionen Fr. zurück, wie das Institut am Freitag bekanntgab. Mit ein Grund für das tiefere Ergebnis waren nach Angaben BEKB höhere Kosten wegen der Umsetzung neuer regulatorischer Anforderungen, etwa im Zusammenhang mit der Abgeltungssteuer.
Die Erträge waren in fast allen Geschäftsbereichen rückläufig. Mit 11 Prozent ein deutliches Minus verzeichnete das Zinsengeschäft, wo die BEKB noch 164,8 Millionen Fr. einnahm.
Wesentlich zum Rückgang beigetragen haben Geschäfte, mit denen sich die Bank gegen einen Anstieg des Zinsniveaus absicherte. Sie schmälerten den Ertrag um 25 Millionen Franken.
Viele Festzinshypotheken
Die BEKB weist mit fast 90 Prozent einen hohen Anteil von Festzinshypotheken auf, wie BEKB-Finanzchef Alois Schärli im Gespräch mit der Nachrichtenagentur sda sagte. Damit sei die Bank einem Risiko ausgesetzt, weil ihr bei einem Anstieg der Zinsen höhere Erträge entgehen.
Dagegen will sich die BEKB durch so genannte Swaps absichern. Dabei handelt es sich um eine Art Versicherung, welche die Bank mit anderen Instituten abschliesst und für die sie bei den gegenwärtigen Zinsen Geld bezahlt. Steigt das Zinsniveau allerdings an, muss sie weniger bezahlen oder verdient gar an dem Geschäft. Sollte dieser Fall eintreten, könnte sie damit den entgangenen Profit bei den festverzinsten Hypotheken kompensieren.
Die Gefahr eines steigenden Zinsniveaus ist laut Schärli nicht zu unterschätzen. «Wir sehen massgebliche Risikofaktoren», sagte er. Insbesondere in der unsicheren Situation im europäischen Umfeld sieht er eine Gefahr.
«Es ist nicht unwahrscheinlich, dass es bald zu einer Eruption kommt», sagt Schärli. Dann würden die Risikoprämien im Interbankenmarkt und damit die Zinsen nach oben klettern.
Mehr Hypothekarforderungen
Auch im Hypothekargeschäft setzt die BEKB laut Schärli auf tiefe Risiken. Die Hypothekarforderungen nahmen in den ersten sechs Monaten des Jahres um 8 Prozent auf 17,5 Milliarden Franken zu. Von diesem Wachstum um 1,3 Milliarden stammten 1,1 Milliarden Fr. aus der Übernahme des Hypothekenportefeuilles der Bundespensionskasse Publica.
Ohne diese Übernahme wäre der Hypothekenbestand um 1,4 Prozent gewachsen. Die BEKB habe eine sehr strikte Vergabepolitik, erklärte Schärli. «Dadurch weisen wir verglichen mit anderen Banken ein tieferes Wachstum in diesem Geschäftsfeld auf.»
Der Kommissionsertrag ging um 11 Prozent auf 36,8 Millionen Fr. zurück. Im Handelsgeschäft sanken die Erträge um 5,3 Prozent auf 10,9 Millionen Franken. Einen Anstieg wies die Bank einzig beim übrigen ordentlichen Erfolg aus, der um 24,7 Prozent auf 24,0 Millionen Fr. zulegte, hauptsächlich aufgrund der Veräusserung von Finanzanlagen.
Im ersten Semester flossen der BEKB 282 Millionen Fr. neue Kundengelder zu. Insgesamt verwaltete die Bank per Ende Juni Vermögenswerte von 20 Milliarden Fr. und damit 1,5 Prozent mehr als vor Jahresfrist. Die Bilanzsumme des Instituts, das zu 51,5 Prozent dem Kanton Bern gehört, wuchs um 3 Prozent auf 26 Milliarden Franken.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch