«Wir können es schaffen»
US-Präsident Barack Obama hat vor Millionen Zuschauern offiziell die Nominierung als Spitzenkandidat seiner Partei angenommen. Er appellierte daran, ihm mehr Zeit für die Lösung der Probleme zu geben.
Zwei Monate vor den Wahlen in den USA hat US-Präsident Barack Obama in einer Rede vor Millionen Menschen vor den Fernsehern an die Wähler appelliert, ihm mehr Zeit für die Lösung der Probleme des Landes zu geben. Die USA seien auf dem richtigen Weg. Aber was sich in Jahrzehnten angehäuft habe, sei nicht in wenigen Jahren zu lösen, erklärte Obama auf der Parteiversammlung in Charlotte in North Carolina, wo er am Donnerstag die Nominierung als Spitzenkandidat seiner Demokratischen Partei für die Wahl am 6. November annahm.
Bei der anstehenden Präsidentenwahl stünden die Wähler in den USA vor einer der klarsten Entscheidungen seit einer Generation, sagte Obama. Beide Kandidaten stünden für zwei völlig verschiedene Richtungen, in die das Land gehen könne, erklärte Obama weiter unter Bezug auf seinen republikanischen Kontrahenten Mitt Romney. «Ja, unser Weg ist härter, aber er führt zu einem besseren Ort.»
Neue Arbeitslosenzahlen erwartet
In seiner Rede wollte er versuchen, noch einmal die Begeisterung wie bei seinem Wahlkampf vor vier Jahren zu entfachen und dabei Zuversicht zu verbreiten. So versicherte Obama: «Unsere Probleme können gelöst werden, unsere Herausforderungen können gemeistert werden. Wir können es schaffen» Es war eine Botschaft, die sich durch die ganze Parteiversammlung zog, mit den Demokraten seien die USA auf dem Weg zur Besserung, mit Romney würde nur die gescheiterte Politik von Obamas Vorgängern wiederbelebt.
Als Ziele will Obama sich setzen, bis Ende 2016 eine Million neue Arbeitsplätze in der Industrie zu schaffen und das Defizit im nächsten Jahrzehnt um mehr als vier Billionen Dollar abzubauen. Nur wenige Stunden nach der Rede Obamas werden heute in den USA die neuen Arbeitslosenzahlen bekannt gegeben.
Die Republikaner, die Romney in der vergangenen Woche nominierten, sehen hingegen in der Arbeitslosenrate von 8,3 Prozent den klaren Beleg dafür, dass Obamas Politik gescheitert ist. In den Umfragen liegen beide Kandidaten derzeit gleichauf.
Vor Obama hatte schon Vizepräsident Joe Biden offiziell seine Nominierung als Kandidat für das Amt des Vizepräsidenten bei der Wahl im November angenommen. «Wir sind auf einer Mission, diese Nation vorwärtszubringen, von Zweifel und Niedergang zu Hoffnung und Wohlstand», erklärte Biden.
Expräsident Clinton: Obama brennt für Amerika
Tags zuvor hatte Expräsident Bill Clinton in einem flammenden Appell für eine Wiederwahl Obamas geworben. Er glaube «von ganzem Herzen», dass Obama das Land in einen wirtschaftlichen Aufschwung führen werde, erklärte Clinton am Mittwochabend in Charlotte. Der 66-Jährige schlug seinen Parteikollegen offiziell als Kandidaten für die Wahl am 6. November vor. Kurz nach seiner Ansprache machten die Delegierten Obamas Nominierung perfekt.
«Ich möchte einen Mann nominieren, der sich nach aussen cool gibt, jedoch tief drinnen für Amerika brennt», sagte Clinton. In seiner mit Humor gewürzten Rede versuchte der populäre Expräsident vor allem, die Gegensätze zwischen Demokraten und Republikanern aufzuzeigen. Die Amerikaner müssten sich fragen, in welchem Land sie eigentlich leben wollten. «Wenn ihr eine egoistische Gesellschaft wollt, in der der Sieger alles bekommt, solltet ihr auf das republikanische Ticket setzen», sagte Clinton. «Wenn ihr ein Land des gemeinsamen Wohlstands und der gemeinsamen Verantwortung wollt, solltet ihr Barack Obama und seinen Vize Joe Biden wählen.»
dapd/kle
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