Wenn der nette Linebacker zum Mörder wird
Die Amerikaner rätseln um den Todesfall eines professionellen Footballspielers. Wie konnte der als freundlich beschriebene Mann die Mutter seines Kindes und schliesslich sich selbst töten?
Die Geschichte von Jovan Belchers Tat bewegt die USA. Der von seinem Agenten als freundlicher Mann und stolzer Vater beschriebene Linebacker des American-Football-Teams Kansas City Chiefs tötete am Samstag zuerst seine Freundin, mit der er eine drei Monate alte Tochter hatte. Danach fuhr er zum Trainingsgelände, wo er sich bei seinem Trainer und beim Manager des Clubs bedankte, auf den Parkplatz ging und die Waffe gegen sich selbst richtete.
Das Spiel am Sonntag bestritt die Mannschaft trotz der Tragödie und konnte nach acht Niederlagen in Folge sogar wieder gewinnen. Erwähnt wurde Belcher nicht, vor dem Spiel wurde lediglich eine Schweigeminute zu Ehren aller Opfer von häuslicher Gewalt abgehalten. Ein solches war auch die Freundin von Belcher. Kurz vor der Bluttat sollen die beiden gestritten haben und auch generell hätten sie Probleme gehabt. Die amerikanische Zeitung «Kansas City Star» spricht sogar davon, dass die Clubverantwortlichen von den Beziehungsproblemen gewusst und dem Paar Hilfe angeboten hätten. Belcher habe seinem Trainer vor dem Selbstmord gesagt, dass jede Hilfe zu spät gekommen sei.
Diskussion um Waffen und Hirnverletzungen
Wie kommt es, dass der 25-Jährige scheinbar aus dem Nichts ausrastet und einen Menschen und dann sich selbst umbringt? In verschiedenen Medienberichten wird spekuliert, dass es einen Zusammenhang zwischen Gewaltausbrüchen und leichten Hirnverletzungen, die sich Footballspieler immer wieder in Form von Hirnerschütterungen zuziehen, gibt. In diesem Zusammenhang hat das Portal «Fox Sports» eine Diskussion losgetreten. In dem Artikel wird angeprangert, dass das lockere Waffengesetz dazu geführt habe, dass Belcher im Streit schnell eine Waffe zur Hand hatte. Anders gesagt: Wäre das Waffengesetz strenger, würden Belcher und seine Freundin noch leben.
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