Weiterer Rückschlag für Urech - auch rechte Hüfte wird operiert
Die Leidenszeit von Hürdensprinterin Lisa Urech geht weiter. Die 23-jährige Emmentalerin muss sich auch an der rechten Hüfte einer Operation unterziehen.

Nachdem Urech im vergangenen Oktober wegen eines Labrumrisses an der linken Hüfte arthroskopisch operiert worden war, muss sie sich nun Anfang Oktober an der rechten Hüfte dem praktisch gleichen Eingriff unterziehen. Denn mittlerweile hat auch diese Schmerzen verursacht. Das Labrum ist ein Faserknorpel-Gebilde, das dem Gelenk Stabilität verleiht und die Gelenkflüssigkeit schützt.
«Die Chance, dass bei Lisas Beckenstellung beide Hüftseiten ein ähnliches Profil aufweisen, liegen bei über 90 Prozent», sagte ihr Vertrauensarzt Prof. Roland Biedert. Nach der Operation ist nochmals eine vier- bis fünfmonatige Rehabilitation notwendig. Zudem wird am 11. September das Labrum an der linken Hüfte von vernarbtem Gewebe gesäubert, um schmerzhafte Reibungen zu verhindern. Grundsätzlich ist die linke Hüfte aber bereits gut verheilt.
«Mir bleibt nicht viel anderes übrig, als die Situation zu akzeptieren», so Urech. «Natürlich habe ich mir überlegt, alles hinzuschmeissen. Aber ich habe noch Ziele für die EM 2014 in Zürich und die Olympischen Spiele 2016 in Rio de Janeiro, die ich unbedingt verwirklichen möchte. Ich werde nicht aufgeben, sondern mich der Herausforderung stellen.»
Körper muss wieder ins Gleichgewicht
Nach diesem erneuten Rückschlag geniesst die vollkommene Genesung erste Priorität; deshalb wird Urech für 2013 erst einmal keine Wettkampfplanung machen. Klar ist jedoch bereits, dass die Weltmeisterschaften in Moskau (10. bis 18. August) kein Ziel darstellen.
Nach der letztjährigen Operation war zunächst alles nach Plan verlaufen. Mitte April im Trainingslager auf Mallorca kehrten die Schmerzen in der linken Hüfte zurück. Auch das Knie und die Achillessehne machten ihr zu schaffen. Ihren ersten Wettkampf bestritt die Schweizer Rekordhalterin erst Anfang Juni in Bellinzona, wo sie mit 13,08 Sekunden die IAAF-B-Limite unterbot und das Ticket für die Olympischen Spiele in London löste. Der nächste Dämpfer folgte schon bald: Eine hartnäckige Grippe verhinderte einen Start an den Europameisterschaften in Helsinki. Nach den 13,31 Sekunden im Vorlauf an den Schweizer Meisterschaften in Bern Anfang Juli brach sie die Saison ab und verzichtete damit auch auf eine Olympia-Teilnahme.
Nun gilt es, den fragilen Körper wieder ins Gleichgewicht zu bringen, damit einer Fortsetzung der vielversprechenden Karriere nichts im Weg steht. Urech schaffte Anfang Juli 2011 mit 12,62 Sekunden den Sprung in die Weltspitze. An den letztjährigen Weltmeisterschaften in Daegu verpasste sie als Neunte den Final nur knapp. Zuvor hatte sie an den U23-Europameisterschaften Silber geholt.
si/dln
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