Weidel soll Asylbewerberin schwarz beschäftigt haben
Laut deutschen Medien hat Alice Weidel an ihrem Schweizer Wohnsitz Schwarzarbeit unterstützt. Die AfD-Spitzenkandidatin weist die Kritik zurück.

Die AfD-Spitzenkandidatin Alice Weidel soll einem «Zeit»-Bericht zufolge eine syrische Asylbewerberin an ihrem Schweizer Wohnsitz in Biel schwarz beschäftigt haben. Die AfD wies den Vorwurf scharf zurück: «Abgesehen davon, dass die Asylbewerberin kein Geld bekommen hat, ist eine Bar-Bezahlung einer Haushaltshilfe nach Schweizer Recht legal», erklärte Parteisprecher Christian Lüth am Mittwoch. Die «Zeit» blieb auf Nachfrage bei ihrer Darstellung.
Wie die Wochenzeitung aus dem privaten Umfeld von Weidel erfuhr, soll bei der AfD-Politikerin im Jahr 2015 zunächst eine Studentin der Islamwissenschaften als Haushaltshilfe gearbeitet haben. Die Studentin habe den Job an die Frau aus Syrien weitergegeben. Die Asylbewerberin sei im Herbst 2016 auch dabei gewesen, als Weidel mit ihrer Familie in eine Eigentumswohnung umgezogen sei.
«Völlig legal»
Das Gehalt von 25 Franken pro Stunde habe Weidel den Frauen bar auf die Hand gezahlt, schreibt die Wochenzeitung weiter. Es habe weder einen Anstellungsvertrag gegeben, noch seien die Frauen um Rechnungsstellung gebeten worden.
«Alice Weidel hat zu keinem Zeitpunkt eine Asylbewerberin angestellt, für sich arbeiten lassen oder an diese eine Vergütung gezahlt», erklärte Lüth. Bei der Beschäftigung der Studentin habe die «Zeit» unterschlagen, «dass eine Barzahlung an Haushaltshilfen nach dem massgeblichen Schweizer Recht völlig legal ist».
Freundschaftlicher Kontakt zu Asylbewerberin
Hausangestellte müssten nur dann bei der kantonalen Ausgleichskasse angemeldet werden, wenn ihr Lohn im Jahr 750 Franken übersteige, hiess es in der Erklärung der AfD weiter. Löhne unter dieser Grenze seien beitragsfrei und nicht meldepflichtig. Die «Zeit» betonte auf Nachfrage allerdings, dass die Studentin nach ihren Informationen mehr als 750 Franken im Jahr verdient habe.
Weidels Anwalt sagte der Wochenzeitung, dass die AfD-Politikerin einen «freundschaftlichen Kontakt» zu einer syrischen Asylbewerberin pflege. Die Frau sei «als Freundin unserer Mandantin auch im Hause unserer Mandantin zu Gast» gewesen. Die Darstellung, dass die Syrerin als Angestellte gearbeitet oder Lohn bekommen hätte, wies der Anwalt zurück.
Alice Weidel lebt mit ihrer Lebenspartnerin, einer aus Sri Lanka stammenden Schweizerin, in Biel. Gemeinsam ziehen sie zwei Söhne gross. Öffentlich nennt die AfD-Politikerin die deutsche Ortschaft Überlingen als Wohnort. Die 38-Jährige ist neben Alexander Gauland die Spitzenkandidatin der AfD für den Bundestag.
AFP/chi
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