Verkehr rollt wie bisher weiter
Mit 51 Prozent haben die Stadtberner den autofreien Bahnhofplatz abgelehnt. In Bümpliz sagten 66 Prozent Nein.
726 Stimmen gaben am Schluss den Ausschlag: Der Berner Bahnhofplatz bleibt so wie er ist und darf weiterhin auch vom privaten Verkehr befahren werden. Mit 51 Prozent lehnten die Stadtberner Stimmberechtigten die von links-grüner Seite lancierte Initiative für einen autofreien Bahnhofplatz ab. «Damit ist die Idee vom Tisch. Es wird keine weitere Planung in diese Richtung geben», sagte die grüne Verkehrsdirektorin Regula Rytz gestern. Der vom Stadtparlament unter Vorbehalt bewilligte Planungskredit von 900000 Franken wird nun nicht benötigt. Die Stadtregierung hatte die Initiative zur Annahme empfohlen, weil sie sich von der Planung für einen autofreien Bahnhofplatz «eine positive städtebauliche Entwicklung» versprochen hatte. Bekämpft wurde die Idee von einem bürgerlichen Komitee. Das rot-grüne Bern sagt Nein zu einer rot-grünen Idee. Ist damit eine Trendwende eingeläutet worden? «Das glaube ich nicht», sagt Regula Rytz. Die städtische Verkehrspolitik stehe «auf einer sehr soliden Basis». Es gebe keinen Grund, wegen des Abstimmungsergebnisses die Stossrichtung zu ändern. Als Hauptgrund für das Nein sehen sowohl die Initianten als auch der Gemeinderat die Angst der Bevölkerung vor Mehrverkehr in den Quartieren. Hier will Regula Rytz nun verstärkt ansetzen: «Nach dieser Abstimmung steht für mich ganz klar im Vordergrund, die Quartiere vom Durchgangsverkehr zu entlasten.» Dazu will Rytz auch die Gegner in die Pflicht nehmen. Es gehe nicht an, im Abstimmungskampf auf den Schutz der Quartiere zu fokussieren und dort gleichzeitig Verkehrsberuhigungsmassnahmen zu bekämpfen. Da nun kein konkretes Projekt für einen autofreien Bahnhofplatz ausgearbeitet werden müsse, könne sich der Gemeinderat voll auf die Verkehrsplanung in den Quartieren konzentrieren. Abgelehnt wurde der autofreie Bahnhofplatz von drei Stadtteilen: Länggasse/Felsenau, Kirchenfeld/Schosshalde und Bümpliz/Bethlehem sagten Nein. War das Verdikt in der Länggasse knapp, fiel es im Westen umso deutlicher aus: In Bümpliz sprachen sich 66 Prozent gegen den autofreien Bahnhofplatz aus. Dort sei die Unsicherheit wohl gross gewesen, vermutet Regula Rytz. Von Westen her sei der Weg über den Bahnhofplatz die Hauptachse in die Stadt. SP-Stadtrat und Hauptinitiant Michael Aebersold glaubt zudem, dass in Bümpliz und Bethlehem die Angst vor neuen Verkehrsbehinderungen gross sei. «Dieser Stadtteil ist im Moment sehr stark durch die Bauarbeiten für das Tram Bern West betroffen und eingeschränkt.»mm >
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