
Als 2014 bekannt wurde, dass am Rugen in grossem Masse Schotter abgebaut werden soll, war die Aufregung gross, und das Projekt, genannt Roca, wurde schnell begraben. Zu Recht. Und nun, fünf Jahre später, kommt die Marti AG und will ebenfalls an das heiss begehrte Gestein. Ein Vorhaben, das es verdient, ernsthaft geprüft zu werden. Aber weshalb die ungleiche Behandlung?
Da ist einerseits das Projekt selbst: Weil der Abbau unterirdisch erfolgen soll, tangiert er Landschaft und Ortsbild kaum. Und auch die Erschliessung mit Bahn und Strasse ist am geplanten Standort deutlich besser als bei Roca.
Anders ist auch das Auftreten der Verantwortlichen. Man gibt sich transparent und suchte gleich zu Beginn das Gespräch mit der lokalen Politik und den Gegnern des ersten Projekts. Man suchte nicht nur das Gespräch, man nimmt sie auch ernst.
Das Projekt selbst könnte für die Region Vorteile bieten. Zum einen geht es um vom Tourismus unabhängige Arbeitsplätze – wonach die Bödeligemeinden händeringend suchen. Zum anderen ist das östliche Oberland auf einen reibungslos funktionierenden öffentlichen Verkehr angewiesen. Und dazu braucht es eben Schotter. Ihn aus dem Ausland heranzukarren, kann in der heutigen Zeit, wo wir uns der Problematik des menschgemachten Klimawandels bewusst sein müssen, auch keine Lösung sein.
Also alles klar: Grünes Licht für die Marti AG! Nein, nicht so schnell. Erst muss ein konkretes Projekt vorliegen, welches es – durchaus kritisch – zu prüfen gilt.
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Verdient ernsthafte Prüfung
Der Kommentar von BO-Redaktor Samuel Günter zu den Plänen, am Därliggrat Hartschotter abzubauen.