US-Präsidenten und ihre Männer fürs Grobe
Die Beziehung amerikanischer Präsidenten zu ihren CIA-Direktoren ist kompliziert: Mal sind sie Helden, mal Sündenböcke. Mit Nachsicht können die Spione jedoch fast immer rechnen.
Kaum war vergangene Woche der Bericht des Geheimdienstausschusses im Senat über die Folterpraktiken der CIA veröffentlicht worden, trat CIA-Direktor John Brennan zur Verteidigung seiner Behörde an – wie es sich für den Vorsteher des amerikanischen Geheimdienstes gehört. Wer indes von Barack Obama eine entschiedene Reaktion auf den Inhalt des Reports erwartet hatte, wurde enttäuscht: Die Foltermethoden des Dienstes wurden zwar verdammt, die Folterer und ihre politischen Auftraggeber aber werden nicht belangt werden. Obendrein attestierte Obama seinem Geheimdienst, insgesamt und trotz allem ein Verein von «Patrioten» zu sein.