Leserreaktionen«Unser Staat hat einen Konstruktionsfehler»
Leserinnen und Lesern äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zum Frauenstimmrecht, das vor 50 Jahren eingeführt worden ist.

Zu 50 Jahre Frauenstimmrecht
Niemand weist darauf hin, dass ein aus heutiger Sicht grundlegender Konstruktionsfehler unseres Staatswesens Mitursache für dieses traurige Kapitel Politgeschichte ist: die fehlende Verfassungsgerichtsbarkeit auf Bundesebene. National- und Ständerat sind sowohl Gesetzgeber als auch Verfassungsrichter in eigener Sache. Kein Land in Europa kennt einen solchen Anachronismus. Hätte den Frauen damals eine Verfassungsklage offen gestanden, wäre das Stimm- und Wahlrecht schon Jahrzehnte vorher durch höchstrichterliches Verdikt eingeführt worden, weil auch die Vorgänger-Verfassungen Diskrimierungsverbote enthielten. Erstaunlich ist, dass sich noch immer niemand die Finger an diesem heissen Thema verbrennen will. So bleiben wir wohl noch für lange Zeit die letzte Bananenrepublik in Europa. Hansueli Reiter, Hinterkappelen
Zu «Er ist die Reizfigur der Burka-Gegner»
Ich verstehe nicht, wieso immer von einem Burka-Verbot gesprochen und geschrieben wird. Im Initiativ-Text steht nichts davon. Sondern: «Verbot der Verhüllung des eigenen Gesichts». Wollen wir vermummte Randalierer an Demos und Sportanlässen, die ihr Tun verbergen wollen und so die Strafverfolgung behindern oder sogar verunmöglichen? Mario Giacometti, Gsteigwiler
Link zum Artikel: «Die Reizfigur der Burka-Gegner»
Zu «‹Ja, es stimmt, Köniz besitzt keine Sozialwohnungen›»
Der Artikel zeigt das seltsame Verständnis des Vorstehers der Könizer Sicherheits- und Liegenschaftsdirektion rund um das Thema Wohnen. Während er dem gemeinnützigen Wohnungsbau noch Sympathien entgegenbringt, wirft er die Frage in den Raum, ob es ein Recht auf günstiges Wohnen an teurer Lage gebe. Damit verkennt er, dass sich die Stimmbevölkerung 2017 für das Ziel einer besseren sozialen Durchmischen ausgesprochen hat. Gemeinderat und Parlament haben den Auftrag, günstigen Wohnraum zu fördern. Die Frage lautet also wohl eher, ob denn die Gesellschaft effektiv das Recht hat, Menschen mit weniger Geld an den Rand der Gemeinde zu drängen. Der Könizer Souverän hat vor ein paar Jahren diese Frage deutlich verneint und forderte Gegenmassnahmen. Die SP hat nun aber festgestellt, dass Köniz keine einzige Sozialwohnung besitzt. Und deshalb kann ich das Lamento von Thomas Brönnimann, dass sich Köniz kein Engagement gegen diesen Missstand leisten kann, nicht verstehen. Es braucht Taten. Christian Roth, Köniz
Link zum Artikel: «Ja, es stimmt, Köniz besitzt keine Sozialwohnungen»
Zu «Mit diesen Argumenten weibeln Köniz, Bern und Ittigen für eine Metro»
Unterirdisch die RBS zu verlängern, ist eine gute Idee, ist es doch eine Entlastung für die Busse und Trams zu den Stosszeiten. Warum zögert man? Es gibt schlussendlich für die RBS auch mehr Geld. Ich nehme an, die drei Gemeinden tragen die Kosten für die Erweiterung auch mit. Martin Fischer, Worb
Spätestens wenn sich dann Tram um Tram um Tram um Tram durchs Weltkulturerbe wälzen, kommt die Einsicht, dass eine Metro vielleicht doch gescheiter gewesen wäre. Nur ist dann das Geld ausgegeben und der Zustand wird zig Jahre so bleiben. Onlinekommentar von Jürg Kohler
Man beachtet die Beiträge dieser Zeitung und kommt zum Schluss, dass seit mehr als 8 Jahren diskutiert, Studien erstellt und diskutiert, Studien erstellt und diskutiert wird. Im Übrigen ist die Idee, mal wirklich eine vernünftige Studie über die Machbarkeit und Kosten zu erstellen, sehr gut, aber bitte machen; nicht nur vor die Medien treten und Absichtserklärungen von sich geben, sondern mal ein Resultat vorlegen und zwar eines, das Hand und Fuss hat und vielleicht schon einen Kopf. Onlinekommentar von Roland Reichenbach
Link zum Artikel: «Mit diesen Argumenten weibeln Köniz, Bern und Ittigen für eine Metro»
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