Tor in der 77. MinuteThurgau schlägt den SCL auch in der Verlängerung
Der SC Langenthal liegt im Playoff-Viertelfinal gegen Thurgau bereits mit 0:3 in Rückstand. Die Oberaargauer mussten sich im dritten Duell in der 77. Minute 3:4 geschlagen geben.

Spiel drei im Viertelfinal war Playoff in seiner klarsten Form. Hitzige Duelle, Sticheleien, Tore, nervöse Momente und viel Energie. Das vielleicht passendste Beispiel fand in der 39. Minute statt. Das Tor von Thurgaus Luis Janett musste neu platziert werden, sodass die Spieler im HCT-Drittel standen und warteten. William Pelletier, Ausländer des HCT, nutzte diesen Moment aus, verliess die Spielerbank, fuhr in Richtung SCL-Torhüter Pascal Caminada und provozierte diesen offensichtlich. Yves Müller – auf der anderen Seite auf dem Eis – passte dies gar nicht. Sofort fuhr der SCL-Verteidiger auf die Gegenseite, rief ihm wahrscheinlich ähnlich nette Worte zu, bevor er ihm seinen Stock auf die Brust schlug. Strafen gab es zwar keine, dies aber auch nur, weil die Referees Schlimmeres verhinderten und prompt einschritten.
Zu diesem Zeitpunkt stand das Spiel auf der Kippe. Langenthal und Thurgau hatten je zwei Tore erzielt, zwei Mal führte Thurgau dank Toren von Ian Derungs, der im Alleingang durch die SCL-Abwehr fuhr und sein Solo erfolgreich abschloss, zwei Mal glich Langenthal dank Powerplay-Toren von Fabio Kläy und Marc Kämpf wieder aus. Die intensive Partie hätte auf beide Seiten kippen können, wahrscheinlich griff der HCT-Kanadier deshalb in die Trickkiste.
Ohne Ang weniger gefährlich
Aus dem Konzept schien er aber eher seine eigene Mannschaft zu bringen. Noch vor der zweiten Pause kassierten die Thurgauer zwei Strafen, die dem HCT eine 73 Sekunden lang dauernde doppelte Unterzahl bescherte, die zum Start des Schlussdrittels zu laufen begann. Als dann HCT-Stürmer Dominic Hobi nach seinem Bullysieg auch noch die Offensive suchte, war es um die ständige Thurgauer Führung geschehen. Eero Elo wurde dank der grossen Lücke auf der rechten Seite angespielt und kam frei zum Torabschluss. Er lupfte die Scheibe unter die Latte zum 3:2 ins Tor und schien den SCL damit zurück in die Serie zu bringen.
Bei dieser Einschätzung, die so mancher vertrat, weil Thurgau ohne den gesperrten Jonathan Ang offensiv weniger gefährlich war, unterschätzte man den Kampfwillen der Thurgauer deutlich. Eines nämlich blieb auch ohne Ang gleich: Thurgau war äusserst effizient. Als die Ostschweizer dann eine Überzahlsituation spielen durften, provozierte Derungs mit einem Schuss einen Abpraller, dank welchem Dominic Hobi die Partie ausglich. Und obwohl Langenthal Vorteile hatte und zuletzt sogar fünf Minuten in Überzahl agieren durfte, entschied letztlich die Verlängerung, weil es nach 60 Minuten 3:3 unentschieden stand. In der Overtime liessen die Langenthaler eine Powerplay-Situation ungenutzt und wurden prompt bestraft. Daniel Woger glückte in der 77. Minute der Siegestreffer für die Thurgauer, denen nun noch ein Sieg zum Einzug in den Halbfinal fehlt. In der Swiss League drehte bisher noch kein Team einen 0:3-Serienrückstand.
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