Statt mit Beton mit Holz arbeiten
Zwei regionale Unternehmen wollen auf dem Areal des stillgelegten Betonwerks in Kräiligen bauen. Die Casanova Gilomen Holzbau AG plant ihren neuen Firmensitz, die Flückiger AG will ihren Betrieb dereinst erweitern.

Das frühere Betonwerk der Fritz Blaser AG in Kräiligen liegt seit nunmehr vier Jahren brach. Das Areal wird nur noch als Abstellplatz gebraucht, Beton wird hingegen keiner mehr produziert. Nun tut sich aber etwas im Industriequartier am nördlichen Rand der Gemeinde Bätterkinden. Zwei regionale Unternehmen wollen das Grundstück wieder nutzen.
Bei den Firmen handelt es sich um die Casanova Gilomen Holzbau AG sowie die Flückiger Baumaschinen/Nutzfahrzeuge AG. Sie haben zwar kurzfristig gesehen unterschiedliche Interessen, letztlich aber doch ein gemeinsames Ziel: auf dem brach liegenden Areal in der Industriezone ihre Zukunft zu gestalten.
Nach Alternativen umgesehen
Dabei ist der Handlungsbedarf der Casanova Gilomen Holzbau AG dringender. Ihren jetzigen Standort in Utzenstorf (siehe Kasten) muss die Firma mittelfristig verlassen, weil der Besitzer des Grundstücks dort neuen Wohnraum schaffen will. Die Firmeninhaber Anna Katharina Blaser und Jörg Gilomen haben sich deshalb in der Region nach Alternativen umgesehen. Beide sind in Bätterkinden stark verwurzelt, weshalb für sie die Lösung in Kräiligen optimal ist.
«Wir müssen entlang der Parzelle einen Hochwasserschutzdamm bauen.»
Geplant ist laut Gilomen eine neue Zimmerei mit Büros und einer Einstellhalle. Die Garage mit 22 Plätzen will die Firma aber nicht selber nutzen, sondern vermieten. Zum Beispiel für Oldtimer oder Wohnmobile. «Das Grundstück gibt es her, eine Garage zu bauen. Die bestehende Grube aufzufüllen, damit wir unsere Werkhalle darauf erstellen können, macht dagegen keinen Sinn», erklärt Gilomen.
Nicht einfacher macht sein Unterfangen allerdings, dass der Boden belastet ist. Das stillgelegte Betonwerk befindet sich auf einer ehemaligen Abfallgrube der Gemeinde. Der Untergrund wird laut dem Firmeninhaber deshalb um etwa 30 bis 60 Zentimeter aufgeschüttet. Danach wird die 1200 Quadratmeter grosse Einstellhalle betoniert und darauf die Werkhalle der Casanova Gilomen Holzbau AG gebaut – aus Holz. «Für eine Holzbaufirma ist das Ehrensache», sagt er schmunzelnd.
Der belastete Boden ist nicht die einzige Hürde, die das Unternehmen für sein Bauvorhaben überspringen musste. Das Gebiet befindet sich wegen der nahen Emme auch in der Naturgefahrenzone. «Deshalb müssen wir entlang der Parzelle einen Hochwasserschutzdamm bauen.» Falls die Emme mal überlaufen sollte, darf das Wasser nicht gleich in die Gebäude der Holzbaufirma eindringen. «Ohne diesen Damm dürften wir gar nicht bauen», erklärt Gilomen. All diese Einschränkungen hätten die Planung etwas verkompliziert. Letztlich ist der Unternehmer aber überrascht und erfreut, dass er die Baubewilligung innerhalb von nur drei Monaten erhalten hat. Wie viel sein Unternehmen in den Neubau investiert, will er nicht verraten.
Das Land für später sichern
Derzeit liegt das Gesuch zum Abbruch des Betonwerks inklusive Turm mit Förderband öffentlich auf. Diese Arbeiten wollen die beiden Firmen unbedingt gemeinsam durchziehen, «um Synergien nutzen zu können», erklärt Sandro Flückiger, der Sohn des Unternehmensgründers Peter. Die die Flückiger Baumaschinen/Nutzfahrzeuge AG hat zwar keinen unmittelbaren Handlungsbedarf, was den Firmenausbau anbelangt, aber das Betonwerk sei eines der letzten verfügbaren Grundstücke in der Gemeinde. «Wir wollten uns das Land im Baurecht sichern, damit wir später erweitern können. Für uns wäre es natürlich praktisch, gleich neben dem jetzigen Standort zu wachsen», sagt Sandro Flückiger. «Das ganze Areal wäre aber zu gross gewesen für uns.» Deshalb haben die beiden Firmen mit der Landbesitzerin, der Flurgenossenschaft Bätterkinden, neue Baurechtsverträge ausgehandelt und das Grundstück parzelliert.
Laut Sandro und Peter Flückiger steckt ihr Ausbauprojekt «noch in den Kinderschuhen». Geplant ist, später ein Gebäude mit einem Hallenkran zu bauen. Denn ihre Schlosserei sei zu niedrig und könne nicht mit einem Kran ausgestattet werden, sagt Peter Flückiger.
In einem Jahr umziehen
Sobald die Bewilligung für den Abbruch vorliegt, wollen die Unternehmen beginnen. Das ist vor allem für Anna Katharina Blaser und Jörg Gilomen wichtig, «denn bereits in einem Jahr möchten wir in der neuen Werkhalle produzieren», sagt er. Das hänge natürlich auch vom Baufortschritt im Winter ab. Klar ist aber schon mal, dass zuerst Werkleitungen verlegt und der Hochwasserschutzdamm gebaut wird. Denn für den Damm könnten sie gleich Material von der bestehenden Rampe, die abgebrochen wird, nutzen.
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