Sprunger-Schwestern in konträren Gefühlswelten
Derweil Lea Sprunger den 400-Meter-Landesrekord verbessert, verpasst Ellen Sprunger im wahrscheinlich letzten Siebenkampf in ihrer Karriere das Ziel deutlich.

Das Meeting in La Chaux-de-Fonds ist für seine schnelle Bahn bekannt. Im Fall von Lea Sprunger dürfte das Oval im Neuenburger Jura eine marginale oder keine Rolle gespielt haben – die Romande erfreut sich schlicht einer hervorragenden Verfassung.
Die Langhürdlerin trat über 400 Meter flach an, wurde in 51,09 Sekunden gestoppt, unterbot den Landesrekord von Anita Protti um 23 Hundertstel. Als Protti die Marke im Herbst 1990 realisiert hatte, war Sprunger ein halbes Jahr alt gewesen. Das i-Tüpfelchen war, dass Sprungers Mutter am Sonntag Geburtstag feierte.
«Ich hatte mir diesen Rekord fest vorgenommen», sagte die letztjährige EM-Dritte über 400 Meter Hürden. «Die Bedingungen waren nicht optimal, aber ich schaffte es, konzentriert zu bleiben». Am Donnerstag tritt sie an der Athletissima in ihrer Paradedisziplin an. Es erstaunte nicht, sollte Protti innert einer Woche zwei Rekorde loswerden.
Ellen Sprunger, Leas ältere Schwester, strebte an der Mehrkampf-Team-EM in Tallinn die Qualifikation für die WM in London an. Die Verhältnisse waren schwierig, die Hürden für die Siebenkämpferin unter diesen Umständen deutlich zu hoch.
Die erste Chance, das WM-Ticket zu ergattern, hatte sie nicht wahrnehmen können: Ende Mai, als in Götzis bei sehr guten Bedingungen gelaufen, gesprungen und geworfen wurde, kämpfte die in Bern wohnhafte Waadtländerin mit Achillessehnenproblemen. Der Auftritt in Estland dürfte ihr letzter als Siebenkämpferin gewesen sein, die 30-Jährige Ende Saison zurücktreten.
sda/mjs
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