YB-Meisterpräsident Ruedi Baer gestorben
Der YB-Meisterpräsident von 1986, Ruedi Baer, ist im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung gestorben.

Der BSC YB trauert um eine Club-Legende: Ruedi Baer, der ehemalige Präsident des Berner Fussballvereins, ist im Alter von 77 Jahren an den Folgen einer Hirnblutung überraschend gestorben.
Ruedi Baer, 1942 in Zürich geboren, übernahm 1980 das Präsidialamt bei YB, als der Verein mit fast drei Millionen Franken verschuldet war. Baer identifizierte sich einst im «SonntagsBlick» mit dem Buddha, «weil dieser für jede Lebenslage einen positiven Ansatz sieht», wie Baer damals erklärte. Wie er bei YB. Er unterstütze den Club nicht nur als Privatperson grosszügig, sondern führte den Verein wie ein Unternehmen.
Er gilt als Erfinder für das heute in der Schweiz weitverbreitete Modell vom Ausbilden einheimischer Talente und dem Kauf begabter ausländischer Spitzenspieler mit dem Zweck des teuren Wiederverkaufs. Mit diesem Konzept hat Baer YB wieder zurück an die Spitze geführt. 1986 gewannen die Young Boys nach 26 Jahren Jahren wieder einmal die Meisterschaft. 1987 folgte der bis heute letzte Cupsieg.
1993 wurde Baers Geschäftsmodell dann allerdings hart kritisiert. Als er Schlüsselspieler Pjotr Nowak unmittelbar vor einem Europacup-Spiel gegen Celtic Glasgow zu Dynamo Dresden verkauft, stellt sich die Berner Fussballwelt gegen Baer auf. An der Generalversammlung vom 24. September 1993 legte er sein Amt als Präsident nieder.
Was dann für YB folgte, waren wilde Jahre mit dem Abstieg 1997 als einen der Tiefpunkte der Vereinsgeschichte. Als Mitglied der Donatorenvereinigung «Presidents Club» blieb Baer YB bis zuletzt eng verbunden. Bern war aber nicht die einzige Station des sportbegeisterten Mäzens. Zwischenzeitlich war er Mitglied im Verwaltungsrat von Borussia Dortmund, wo er wie auch bei YB in schwierigen Zeiten aushalf.
Gründer von Interdiscount und Mobilezone
Ruedi Baer machte sich aber nicht nur in der Sportszene einen Namen. Bereits im Alter von 23 Jahren war er Mitinhaber der Color Labor AG, welche er 1970 in die Interdiscount-Gruppe einbrachte. Die Gruppe baute der damals 28-Jährige zum Milliardenkonzern auf. 1996 kam es wegen des schlechten Auslandsgeschäftes zum Verkauf. Nach dreijähriger Tätigkeit als Berater landete Baer 1999 mit der Gründung der Mobilfunk-Ladenkette Mobilezone die nächste Erfolgsgeschichte als Unternehmer.
Baer blieb auch nach seiner Pensionierung aktiv. «Ich glaube, dass Unternehmer und Künstler eigentlich nie pensioniert werden», sagte er 2008 gegenüber der Zeitung «Sonntag». Er förderte und unterstützte auch weiterhin Jungunternehmen. In den letzten Jahren wohnte Baer zusammen mit seiner Lebenspartnerin in Regensdorf. Aus erster Ehe hinterlässt Baer zwei Kinder.
Vor dem YB-Spiel am Sonntag gegen Servette (1:1) wurden zu Ehren von Ruedi Baer und der bei einem Badeunfall verstorbenen YB-Captain Florijana Ismaili eine Schweigeminute abgehalten.
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