Italien oder Spanien? Diese Frage bewegt unsere Fussballexperten Florian ‹Viva España› Lehmann und Alexander ‹Forza Italia› Kühn im Blog.
Von Steilpass-Redaktion (publiziert am Fri, 29 Jun 2012 12:39:58 +0000)
Spanien ist eine Weltmacht – im Fussball
Wer gewinnt den EM-Final in Kiew? Für mich keine Frage: Spanien. Gewiss, die Italiener sind gut organisiert, treten erstaunlich offensiv auf und haben mit Mario Balotelli einen Stürmer, der Spiele alleine entscheiden kann. Aber das wird gegen die Furia Rioja – pardon: Roja – nicht genügen.
Natürlich, die Ballschieberei der Spanier ist für viele Fussball-Anhänger so lästig wie eine Nachsteuer-Rechnung des Kantons. Aber dieses Tiki-Taka, von hämischen Kritikern dieser Spielart als Kiki-Kaka bezeichnet, ist die Basis für den Erfolg der Iberer. Sie, technisch hervorragend ausgebildet, läuferisch stark und routiniert im Zweikampfverhalten, kontrollieren den Ball und damit auch den Gegner. Das wird auch die Azzurri früher oder später nicht nur physisch, sondern auch psychisch zermürben.
«Wir Spanier haben nun endlich unseren Stil gefunden und haben Erfolg damit – auch wenn die Menschen ihn nicht besonders mögen», sagt Tainer Vicente del Bosque. Der Mann mit den Bernhardiner-Augen will damit sagen, dass im Fussball vor allem eines zählt: der Erfolg. Was die Attraktivität dieser Taktik betrifft, so muss man auch festhalten, dass es Klagen auf hohem Niveau ist. Was ebenfalls für den Titelverteidiger spricht, ist das ausgeglichene Kader: Ob Del Bosque nun mit einer 4-2-3-1-Formation oder mit einer 4-6-0-Aufstellung beginnen lässt, spielt keine grosse Rolle. Er kann sofort umstellen und gefährliche Kräfte aufs Feld beordern. Wer einen Fussballer wie Fernando Torres mitunter auf der Ersatzbank schmoren lässt, muss über ein ausgezeichnetes Kader verfügen.
Spanien ist in Knockout-Spielen seit 900 Minuten ohne Gegentor geblieben. Das beweist auch, wie rigoros die Iberer in der Defensive auftreten. Und sie haben mit Iker Casillas einen Torhüter, der nicht nur eine attraktive Verlobte hat, sondern auch ein Meister seines Fachs ist. Dass die Spanier nach den beiden Titeln 2008 (EM) und 2010 (WM) nicht mehr hungrig sein sollen, ist eine Mär. Schliesslich ist ein Endspiel für einen Profi Motivation genug. Und dass der Finalgegner Italien heisst, wird La Roja erst recht anspornen.
Fazit: Spanien wird die erste Mannschaft sein, die drei grosse Triumphe in Folge feiern kann. Die Nation ist eine Weltmacht im Fussball. Dieser Fakt ist ein grosser Trost für die Bevölkerung des wirtschaftlich leidgeplagten Landes. Das wissen auch Del Bosques Schützlinge.
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