Steile Formkurve, quere Fluglage
Michael Frey führt bei YB die wachsende Garde junger Spieler aus dem eigenen Verein an. Am Montag wurde er als bester Youngster der Liga ausgezeichnet, ab Sonntag dirigiert er wieder die Young Boys.
Kritik lässt nie lange auf sich warten. Es war Ende Oktober im letzten Jahr, YB fand einfach nicht mehr zum Siegen zurück und blieb sieben Spiele ohne Erfolg, als Michael Frey im Heimspiel die Krise mit zwei Toren im Alleingang beendete und hernach im Interview beschrieb, wie er vor der Partie zwecks Beruhigung der Nerven ein Ausfährtchen mit dem Auto auf den Belpberg gemacht habe. Ein Nachwuchstalent plaudert aus dem Nähkästchen; wie unprofessionell, wie peinlich, wie entblössend, so erklang es von der einen Seite. Echte Hingabe in der Parallelwelt Profifussball; wie sympathisch, wie unverblümt, wie greifbar, konterte die andere. «Ich bin ein lockerer Typ», gibt Michael Frey zu. Beim Anhang punktet er mit der erwähnten Authentizität, beim Trainer mit fünf Treffern und sechs Vorlagen alleine in der Vorrunde. «Tore sind gut fürs Selbstvertrauen, aber im Fussball hat der Sieger recht, und gewinnen, das schaffen wir nur gemeinsam», sagt Frey.