Rasanter Niedergang
Was ist bloss aus dem talentierten GC-Team passiert? Derzeit ist die Mannschaft nicht mal Super-League-Mittelmass.

Der sportliche Zerfall von GC ist spektakulär. Noch vor zwei, drei Jahren hatte der Rekordmeister eine respektable Mannschaft mit talentierten Akteuren, noch vor einem Jahr rangierten die Grasshoppers nach der Vorrunde auf Rang 2. Doch der Ausverkauf der besten Kräfte und eine ungenügende Einkaufspolitik sorgten für eine krasse Verschlechterung der Qualität. Seit 2014 verliessen mit Steven Zuber, Milan Vilotic, Izet Hajrovic, Roman Bürki, Shkelzen Gashi, Veroljub Salatic, Michael Lang, Amir Abrashi, Stéphane Grichting, Nzuzi Toko, Shani Tarashaj, Yoric Ravet, Moritz Bauer, Dusan Pavlovic, Munas Dubbar und Kim Källström jede Menge Leistungsträger den Klub.
Källströms Flucht
Der abrupte Abgang des Leaders Källström vor wenigen Wochen verdeutlichte das GC-Problem. Dem exzellenten schwedischen Strategen war versprochen worden, eine Mannschaft zusammenzustellen, die um den Titel mitspielen würde. Doch dann verkaufte der Klub mehrere Topkräfte, Källström fühlte sich im Talentschuppen im falschen Film («die Spieler denken nur an die Playstation»). Und so forcierte der Aufbauer trotz Vertrag bis 2018 seine Heimkehr in die Heimat zu Djurgardens IF. Es war kein feiner Zug des 34-Jährigen.
«Spieler denken nur an die Playstation.»
In den ersten zwei Rückrundenpartien firmierte Numa Lavanchy als Captain, ein begabter Aussenverteidiger, 23 Jahre jung, der letzte Saison mit Lausanne in der Challenge League kickte. Es war eine Bankrotterklärung für den stolzen Klub, bei dem so viele Persönlichkeiten als Captain fungiert haben.
Hoffnungsträger Dabbur
Längst steht GC im Abstiegskampf. Immerhin wurde letzte Woche Dabbur, der bei Red Bull Salzburg nicht glücklich geworden war, leihweise zurückgeholt. Der Israeli war bei seinem ersten Einsatz gegen Sion am Sonntag gleich Captain, vermochte die Torflaute aber ebenso nicht zu beheben wie die 0:1-Niederlage zu verhindern. Und so stehen die Grasshoppers vor heiklen Wochen im Kampf mit den abstiegskampferprobten Vereinen aus Thun, Lausanne, Lugano und Vaduz. Derzeit liegt GC noch auf Rang 6 – nur vier Punkte vor dem Letzten Vaduz.
Ausser Dabbur verkörpert einzig der verletzte Marko Basic (Kreuzbandriss) gehobene Super-League-Klasse, daneben stehen viele Fussballer wie der filigrane Lucas Andersen in der Entwicklung. Scharfschütze Caio steckt im Tief, ihm fehlen in der Offensive die früheren Partner Ravet und Tarashaj.
Und so sind auch die sportlichen Perspektiven von GC himmeltraurig.
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