Spaniens Rettungsplan für Bankia in der Kritik
Madrid/Frankfurt Die strauchelnde spanische Grossbank Bankia braucht Milliardenhilfen vom Staat - doch der muss sein Defizit senken und will auch nicht als Bittsteller nach Brüssel reisen.
Zuletzt sollte wohl die EZB mit ins Boot geholt werden, doch die gibt sich reserviert. Die Rettung der angeschlagenen Grossbank Bankia stellt die Madrider Regierung vor Probleme: Nach einem Bericht der «Financial Times» lehnt die Europäische Zentralbank (EZB) die von der Regierung geplante Sanierung mit Staatsanleihen ab. Spanische Medien hatten am Wochenende unter Berufung auf Regierungskreise von dem Vorhaben berichtet, staatliche Schuldtitel im Wert von 19 Milliarden Euro in die Bank einzubringen. Diese könnten dann als Garantie bei der Europäischen Zentralbank (EZB) hinterlegt werden, um im Gegenzug Liquidität zu erhalten. Die «Financial Times» berichtet nun unter Berufung auf EU- Offizielle, die Notenbanker hätten solche Überlegungen sehr deutlich als nicht akzeptabel bezeichnet. Die Währungshüter hätten klargemacht, dass eine «richtige Geldspritze» nötig sei. Es ist nachvollziehbar, dass die Notenbank nicht indirekt das Kapitalloch von Bankia stopfen will. Kreditanalyst Paul Smillie von Threadneedle Asset Management sagte der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» (Mittwoch): «Die EZB ist dazu da, Banken mit Notliquidität zu helfen, aber nicht, um Staaten zu finanzieren, damit diese ihre Banken kapitalisieren können.» Der spanische Wirtschaftsminister Luis de Guindos erklärte dazu am Mittwoch lediglich, die EZB habe keinen Sanierungsplan der spanischen Regierung für Bankia abgelehnt, und zwar aus einem einfachen Grund: «Spanien hat bei der EZB gar keinen Plan vorgelegt.» Die EZB hielt sich offiziell zurück. Man sei nicht konsultiert worden und habe auch keine Meinung zu spanischen Überlegungen geäussert, hiess es in Frankfurt.
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