Regierungsratswahlen 2022 SP schickt den Bieler Stapi Erich Fehr ins Rennen
Mit einer Überraschungskandidatur attackiert die SP die bürgerliche Regierungsmehrheit. Die Grünen reagieren irritiert, die SVP nervös.

Die SP des Kantons Bern mischt die Regierungsratswahlen vom 27. März 2022 ein Jahr zuvor schon mächtig auf. Am Freitagmorgen präsentierte sie an einer Medienkonferenz auf dem Bielerseeschiff mit dem symbolträchtigen Namen Berna den Bieler Stadtpräsidenten Erich Fehr als Regierungskandidaten.
Das ist eine Kampfansage an die bürgerliche Regierungsmehrheit. Der populäre, eher gemässigte SP-Mann, der Ende September in Biel mit Bestresultat wiedergewählt wurde, ist eine aussichtsreiche Kandidatur.
Jura-Kandidatur zurückgezogen
Um die Trumpfkarte Fehr spielen zu können, wird die SP gar ihrer eigenen Ankündigung vom letzten Dezember untreu, Hervé Gullotti aus dem Berner Jura antreten zu lassen. Der Grossratsvizepräsident aus Tramelan war auf dem Schiff persönlich anwesend und erklärte Seite an Seite mit Erich Fehr den Rückzug seiner Kandidatur. Wahltaktisch betrachtet ist der Schluss der SP richtig, dass Gullottis Chancen klein wären, weil gegen Schnegg kein Kraut gewachsen ist. Durch sein national beachtetes Management der Corona-Krise ist der SVP-Mann in der Regierung unangefochten.