Gemeinderatswahlen ThunSP tritt mit Fünferticket an
Die SP Thun tritt neben der Bisherigen Katharina Ali-Oesch mit Alice Kropf, Adrian Christen, Sandra Rupp und Claudius Domeyer zu den Gemeinderatswahlen im Herbst an.

Was Katharina Ali-Oesch der linksgrünen Politik in Thun am 28. November 2021 bescherte, soll nun gehalten werden. Mit ihrem Wahlsieg über den SVP-Nachfolgekandidaten des abtretenden Roman Gimmel (SVP) hatte die SP-Frau den Bürgerlichen im Thuner Gemeinderat nämlich einen Sitz abgejagt.
So sitzt seit Januar, nach mehr als 20 Jahren, mit drei Köpfen wieder eine grünlinke Mehrheit (zwei SP, eine Grüne) im fünfköpfigen Gremium. Diese will die SP nun verteidigen. Denn schon am 27. November 2022 finden in Thun die nächsten Gemeinderatswahlen statt. Doch wie?
Frauenmehrheit angestrebt
Sicher ist: Der langjährige SP-Gemeinderat Peter Siegenthaler wird nicht mehr zur Wahl für die neue Legislatur 2023 bis 2026 antreten. Die Sozialdemokraten wollen seine Lücke mit einer weiteren Frau füllen, während Katharina Ali-Oesch gleichzeitig zu ihrer Wiederwahl antritt. «Sie schicken wir als Spitzenkandidatin ins Rennen», sagte Claudius Domeyer, Co-Präsident der SP Thun, an der Medieninformation vom Donnerstagmorgen: «Als zweite starke Frau setzen wir auf Alice Kropf.»

Würden die beiden SP-Frauen im kommenden November gewählt und auch Andrea de Meuron (Grüne, bisher) im Amt bestätigt, könnten die Linksgrünen nicht nur ihre Mehrheit im Gemeinderat halten. Mit drei Frauen sässe dann auch erstmals in der Geschichte eine weibliche Mehrheit in der fünfköpfigen Thuner Exekutive.
Mit Adrian Christen und Sandra Rupp kandidieren zwei weitere Personen, die politische Erfahrung und viel Wissen aus der langjährigen Tätigkeit im Stadtrat und in politischen Organisationen mitbringen würden, so die SP. Co-Präsident Claudius Domeyer vervollständigt die Gemeinderatsliste.


In diesem Sinne verabschiedete die ausserordentliche Mitgliederversammlung der SP Thun am Mittwoch das vorgeschlagene Fünferticket einstimmig.
Fünferliste wegen Proporz
Je nach Abschneiden der Sozialdemokraten bei den Gesamterneuerungswahlen im November könnte es allerdings mit der rotgrünen Mehrheit nach einem Jahr auch schon wieder vorbei sein. Trotzdem tritt die SP Thun gleich mit einem Quintett an. Warum? «Weil die Thuner Exekutive im Proporzverfahren gewählt wird», erklärt Gemeinderätin Katharina Ali-Oesch: «Dies bedeutet, dass wir mit dieser starken 5er-Liste insgesamt mehr Stimmen auf uns vereinigen können.»
Nun gelte es, «den Schwung der engagierten Wahlkampagne und des grossen Wahlerfolgs bei der Ersatzwahl zu nutzen und den erfolgreich eingeschlagenen Weg fortzusetzen», so Ali-Oesch weiter. Bei ihrer allfälligen Wiederwahl will sie die politischen Schwerpunkte bei der Bildung, der Gleichstellung, sozialen Gerechtigkeit und der Nachhaltigkeit setzen.
«Weiterentwicklung und Wachstum sollen sorgfältig geschehen», sagt die 51-Jährige etwa zum letzten Stichwort: «Bei Investitionen muss der Fokus auf den Herausforderungen der Klimaerwärmung und der Nachhaltigkeit liegen.»

«Prävention statt Repression»
Gleichstellungs- und Sozialpolitik gehören auch zu den politischen Schwerpunkten der Gemeinderatskandidatin Alice Kropf. Dazu kommen noch Gesellschafts- und Sicherheitspolitik. «Mehr Prävention statt Repression», fordert 48-jährige Co-Präsidentin der SP Thun, die seit 2013 im Thuner Stadtrat sitzt, unter anderem. Dazu gehöre noch vermehrte «aufsuchende Jugend- und Suchtarbeit». Weiter will Alice Kropf «keine Auslagerung öffentlicher Aufgaben an private Sicherheitsdienste».
pd/don
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