Junioren-EM in BernSchwimmen, Fechten, Reiten, Laufen, Schiessen
Ab Dienstag wird um Medaillen gekämpft. Der Moderne Fünfkampf wird mit dem Laserrun abgeschlossen, der ähnlich wie ein Biathlonwettkampf abläuft.

Den Modernen Fünfkampf gibt es seit über hundert Jahren. Ins Leben rief ihn Pierre de Coubertin, der Begründer der Olympischen Spiele der Neuzeit. Einst fanden die fünf Disziplinen Schwimmen, Degenfechten, Springreiten, Pistolenschiessen und Geländelauf auf mehrere Tage verteilt statt. Um die Sportart attraktiver zu machen, wurde sie bei Olympia 1996 in Atlanta erstmals an einem Tag durchgeführt. Und in der Folge wurden weitere Veränderungen vorgenommen, um den Modernen Fünfkampf weiterzuentwickeln.
Von Dienstag bis Sonntag messen sich die besten Juniorinnen und Junioren Europas an der EM in Bern. Startberechtigt sind Athletinnen und Athleten mit Jahrgang 2000 und jünger: 58 Frauen und 62 Männer aus 19 Nationen sind gemeldet. Sie ermitteln die Besten Europas in einem Wettkampf, der aus vier Teilen besteht. Mit Anna Jurt gehört eine in Bern wohnhafte Athletin zu den Favoritinnen bei den Frauen.

Schwimmen
Begonnen wird am Morgen mit dem Schwimmen. Absolviert werden 200 Meter im freien Stil. Die geschwommenen Zeiten werden in Punkte umgerechnet, wie danach auch die Ergebnisse im Fechten und Reiten.

Fechten
In der zweiten Disziplin ist höchste Konzentration angesagt. Gefochten wird mit dem Degen, die Duelle dauern höchstens eine Minute. Wer einen Treffer setzt, gewinnt. Ein Fehler kann so nicht mehr korrigiert werden. Jeder Teilnehmende eines Wettkampfs trifft auf jeden.

Reiten
Geritten wird im Aktivbereich über 120 cm hohe Hindernisse, bei den Juniorinnen und Junioren beträgt die Höhe 110 cm. Die Pferde werden vom Veranstalter gestellt und zugelost. Es braucht also auch etwas Glück, damit eine Fünfkämpferin, ein Fünfkämpfer nicht gerade ein Pferd reiten muss, auf dem er oder sie überhaupt nicht zurechtkommt.
Das Reiten findet nur in Finalwettkämpfen statt. In den Qualifikationen sind oft gegen 100 Teilnehmerinnen oder Teilnehmer am Start. Den meisten Organisatoren wäre es nicht möglich, so viele geeignete Pferde zur Verfügung zu stellen.
Laserrun
Die letzte Disziplin ist die spektakulärste. Um den Wettkampf für das Publikum interessanter zu gestalten, wurden das Schiessen und das Laufen 2009 zu einem kombinierten Wettkampf zusammengefasst. Kurz danach wurden die Luftpistolen durch Laserwaffen ersetzt. Die Kosten für das Schiessen konnten so um zwei Drittel gesenkt werden, die Umwelt wird geschont. Und es ist es möglich, den Laserrun, wie die Disziplin nun genannt wird, in der Nähe des Publikums, etwa in Parks, durchzuführen.
Der Ablauf eines Laserruns ist ähnlich wie beim Biathlon im Wintersport. Gelaufen werden 4-mal 800 Meter, auf jeder Runde sind aus einer Entfernung von zehn Metern fünf Ziele zu treffen. Vor dem Laserrun werden die bis anhin gesammelten Punkte in Sekunden umgerechnet. Der oder die Führende des Wettkampfs startet zuerst; der Rest entsprechend später.
Der Laserrun ist die Stärke von Anna Jurt; in dieser Disziplin gehört sie auch bei den Aktiven bereits zur internationalen Spitzenklasse. Sollte die 19-Jährige vor der Schlussdisziplin in Reichweite der Medaillen klassiert sein, stehen die Erfolgsaussichten gut.
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