Konstanz ächzt unter Schweizer Einkaufstouristen
Verstopfte Strassen, volle Läden, keine Parkplätze – und Einheimische sagen sogar «Konstanz ist nicht mehr Konstanz, es ist die Schweiz». Nun sucht die Stadt am Bodensee nach Lösungen.

Kaum haben die Läden geöffnet, quellen am Bahnhof die Reisenden aus dem Zug von Zürich. Viele ziehen einen Einkaufswagen, andere tragen Rucksäcke und haben Rollkoffer an der Hand, als verreisten sie in die Ferien. Ihre Destination: Rewe, DM, Müller, Karstadt.
Konstanz steht wieder ein herausfordernder Tag bevor. Tausende Schweizerinnen und Schweizer stürmen jeden Tag den mittelalterlichen Stadtkern, es sind längst mehr, als er bewältigen kann; alleine das Haupteinfallstor, der Grenzübergang an der Autobahn, passieren heute im Durchschnitt doppelt so viele Autos wie noch vor zehn Jahren. Erst versuchte die Stadt, die Massen mit einem Verkehrsleitsystem zu kanalisieren, und baute bei der Autobahn 500 Parkplätze. An Spitzentagen transportiert ein Shuttle die Einkaufstouristen in die Stadt. Das entlastet den Stadtkern, aber nicht genug. Unter Hochdruck hat Konstanz deshalb ein Verkehrskonzept für die Altstadt erstellt. Nächstes Jahr beginnt die Stadt mit der Umsetzung.