Ausstellung in der Galerie HodlerSchwarzweissfotografien und farbige Stillleben
Jürg Bohren hat sich der Naturfotografie verschrieben, Thea Herzig dem Stillleben. Ihre Werke sind ab Sonntag in der Galerie Hodler in Thun zu sehen.

Der in Thun aufgewachsene Jürg Bohren widmet sich der Tier- und Landschaftsfotografie. Seine erstmals in einer Ausstellung gezeigten Werke lassen erahnen, dass ihm nicht das schnelle Fotografieren wichtig ist. Vielmehr steht für ihn das Erleben und Geniessen der Natur im Vordergrund.
Im Kontrast zu den Fotos in Schwarzweiss stehen die bunten Pastellbilder der versierten Künstlerin Thea Herzig. Auch sie wirken im ersten Moment wie Fotografien. In Tat und Wahrheit sind es aber Stillleben, allerdings nicht im klassischen Sinn. Die Pastellkünstlerin hat sich der «Foodart», wie sie es selbst nennt, verschrieben.
Auf grossformatigen Bildern werden Früchte, Gemüse und Blumen zu sogenannten «Patterns» arrangiert und interpretieren das klassische Stillleben auf ihre eigene Art. «Meine Stillleben sind Muster, deren Arrangement ich sorgfältig plane und die ich ‹Foodpatterns› nenne.» Die Vorarbeit mit den tatsächlichen Früchten, das Fotografieren und das Bearbeiten am Computer würden viel Zeit beanspruchen. «Am Ende entsteht ein Bild immer aus vielen einzelnen Fotografien, die ich kombiniere», erklärt sie ihr Schaffen.
Die Bilderserie habe sich aus Versuchen mit klassischen Stillleben entwickelt. «Ich habe eine besondere Vorliebe für die sogenannte Darkfood-Photography, die Essen in sehr dunklen, atmosphärischen Settings zeigt und die den Stillleben des 17. und 18. Jahrhunderts in ihren dunklen Stimmungen ähneln.» Alle Bilder sind ausschliesslich mit Pastellen verschiedener Härtegrade gemalt.
Als «Werkzeug» benutzt sie – neben den verschiedenen Strichvariationen der Kreiden – vor allem ihre Finger. Thea Herzig arbeitet auf Pastellpapier, das mehrere Schichten Pigmente gut aufnimmt. Die 54-jährige Künstlerin ist in Deutschland aufgewachsen, lebt und arbeitet aber seit über 30 Jahren in der Schweiz. Sie hat ihre Werke bereits weltweit gezeigt, und ihr Schaffen wurde mit verschiedenen Preisen ausgezeichnet.
Jürg Bohren hat sich die Grundlagen des Fotografierens an der Schule für Gestaltung in Bern angeeignet und verschiedenste Workshops besucht. Nach einem längeren Aufenthalt im südlichen Afrika war für ihn klar, dass er sich der Landschafts- und Tierfotografie widmen will. Es geht ihm dabei nicht primär ums rasche Fotografieren. «Es ist spannend, welche Vielfalt die Natur zu bieten hat, wenn man sie mit offenen Augen betrachtet.» Er bevorzugt die Schwarzweissfotografie in Anlehnung an die Anfänge der Fotografie mit der Reduktion auf das Wesentliche.
Die Vernissage der Ausstellung mit Pastellbildern von Thea Herzig und Fotografien in Schwarzweiss von Jürg Bohren in der Kunstgalerie Hodler an der Frutigenstrasse 46A in Thun findet am Sonntag, 5. März, um 11 Uhr, statt. Die Ausstellung dauert bis zum 18. März. Die Künstler sind auch an der Finissage am 18. März, von 14 bis 16 Uhr, anwesend. Öffnungszeiten der Ausstellung: Di–Fr, 9–12 Uhr, und 13.30–18.30 Uhr. Samstags 9–16 Uhr.
PD
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