1:5 im TessinSCB bleibt in Lugano chancenlos
Wieder nichts! Der SC Bern verliert auch das zweite Spiel unter Trainer Toni Söderholm. Nach 31 Minuten ist die Partie im Tessin bereits entschieden. Am Ende heisst es 1:5.

Eigentlich wäre noch einmal alles möglich gewesen. Mit drei Mann stürmen die Berner ins gegnerische Drittel. Sven Bärtschi bekommt den Querpass, scheitert aber am finnischen Lugano-Goalie Mikko Koskinen. Es kommt zum Gegenstoss. Und plötzlich sind es die Tessiner, die jubeln. 1:4 statt 2:3 – es ist kurz nach Spielhälfte die Entscheidung und gleichbedeutend mit der zweiten Niederlage im zweiten Spiel unter Trainer Toni Söderholm.
Der 44-Jährige steht das gesamte Spiel über mit ernstem Blick an der Bande. Dabei hat die Partie aus Sicht der Gäste noch hoffnungsvoll begonnen. Bärtschi verwertet nach elf Minuten die erste Überzahlgelegenheit, nachdem zuvor bereits Tyler Ennis und Oscar Lindberg das 1:0 auf dem Stock hatten. Doch der SCB gibt den Vorteil gleich selbst wieder aus der Hand. Nachdem Joël Vermin und Lindberg die Scheibe in der Vorwärtsbewegung vertändeln, kann Lugano nur zwei Minuten später wieder ausgleichen.
Überhaupt unterlaufen dem SCB immer wieder unnötige Fehler. 16 Sekunden nach Beginn des zweiten Drittels bringt erst Torhüter Philip Wüthrich, dann Verteidiger Romain Loeffel die Scheibe nicht weg, ermöglichen so dem Heimteam das 3:1. Der sonst so stilsichere Wüthrich gibt auch beim 1:4 keine gute Figur ab, verliert die Balance. Die Höchststrafe aus Berner Sicht? Das 1:5 fällt, als der SCB im letzten Drittel mit einem Mann mehr spielt. Dieses Mal ist es Tristan Scherwey, der die Scheibe verliert.
Im Vergleich mit dem ersten Saisonduell ist der HC Lugano nicht wiederzuerkennen. Beim 3:7 in der Postfinance-Arena hatten die Tessiner Anfangs Oktober nicht den Hauch einer Chance. Sportchef Hnat Domenichelli suchte bereits nach zwei Dritteln das Weite. Für Trainer Chris McSorley, der das Schweizer Eishockey während zweier Jahrzehnte geprägt hatte, war es zugleich der letzte Auftritt an der Bande. Seither trägt der erst 29-jährige Luca Gianinazzi die Verantwortung.
Viel Arbeit für Söderholm
Lugano, das unter dem Tessiner vier der ersten fünf Partien verloren hatte, hat sich in den letzten Wochen kontinuierlich gesteigert. Der HCL agiert mit viel Selbstvertrauen, gefällt mit Spielwitz und versucht, mit der Scheibe etwas zu kreieren. Kein Vergleich zu früheren Tagen, als oft bloss versucht wurde, den Puck in die Offensivzone zu spedieren, um ihn dann irgendwie zurückerobern.
Zeit für Anpassungen hatte Söderholm bisher freilich kaum. Der Finne, der in den letzten vier Jahren die deutsche Nationalmannschaft betreut hatte, ist erst seit Mittwoch im Amt. «Es ist für die meisten Spieler etwas Neues. Wir müssen uns erst neu einstellen. Doch wir arbeiten daran und es wird besser», gibt sich Verteidiger Beat Gerber zuversichtlich. «Die Mannschaft hat einen richtig guten Charakter und sehr viel Energie. Doch manchmal nimmt der Wille überhand. Wir müssen erst denken», bilanziert Söderholm.
Die nächste Gelegenheit bietet sich dem SCB am Freitag in Genf.

Fehler gefunden?Jetzt melden.