Reservoir im Subventionswettlauf
Viel Tempo wegen Subventionen: Am 1. September wird in der Gemeinde Grindelwald über das neue Reservoir Burglauenen und die Sanierung des Badrainwegs an der Urne abgestimmt.

Es war nach jahrelangen Vorbereitsungsarbeiten vorgesehen, dass Burglauenen, Lütschental und Gündlischwand ihre Trinkwasserprobleme gemeinsam lösen. Nachdem Gündlischwand den Beitritt zum geplanten Wasserverband Schwarze Lütschine abgelehnt hat, legt Grindelwald jetzt seinen Stimmbürgern einen Kredit von 3,67 Millionen Franken vor.
Damit soll die Wasserversorgung Burglauenen mit einem Reservoir-Neubau fit gemacht werden. Zudem wird der Badrainweg, an dem das neue Reservoir liegen wird, saniert. Die Strasse kostet brutto 1,47 Millionen Franken, die Wasserversorgung mit Reservoir, Leitungen und Druckreduktion brutto 2,2 Millionen Franken.
Vorgesehen ist, allerdings noch ohne Einwilligung der dortigen Stimmberechtigten, dass Lütschental an die Wasseranlagen brutto 740000 Franken zahlt. Lütschental und Grindelwald können mit den geplanten Neuanlagen die Anforderungen des Kantons an eine Wasserversorgung – Qualitätssicherung, Zweiteinspeisung und Löschwasserreserve – erfüllen. Wie es mit Gündlischwand weitergehen wird, liess der Grindelwalder Gemeindepräsident Christian Anderegg an einer Orientierungsversammlung am 20. August offen. Dort fehlt eine regulierbare Zweiteinspeisung.
Subventionsquelle leer
Die Kosten für den Wasseranteil von 2,2 Millionen Franken können für die Gemeinden um 50 Prozent reduziert werden, wenn das Projekt die in Aussicht gestellten Subventionen aus dem kantonalen Wasserfonds erhält. In diesem herrscht allerdings Ebbe, und die Subventionspraxis muss geändert werden. Deshalb ist es wichtig, dass das Projekt bis Anfang September eingereicht wird, damit es noch nach der bisherigen Regelung unterstützt wird.
Die Kosten von 2,2 Millionen Franken können um 50Prozent reduziert werden, wenndas Projekt Subventionen aus dem kantonalen Wasserfonds erhält.
Wichtig für die Subventionsberechtigung ist eine fachgerechte, nachhaltige und sinnvoll gemeindeübergreifende Lösung. Dazu ist eine Steuerungsanlage nötig. Die Zeiten seien vorbei, wo eine Nachbarin den Brunnenmeister informierte, dass kein Wasser aus dem öffentlichen Brunnen mehr komme, und dieser ausrückte, um nachzuschauen, sagte der zuständige Gemeinderat Christian Egger. Grindelwald habe die Fachkräfte, um die Bedienung wahrzunehmen.
Wenn Lütschental eine gemeinsame Trägerschaft, mindestens in Form eines Vertrages, ablehnen würde, baut Grindelwald trotzdem, allerdings mit weniger Subventionen. Grund ist vor allem die fehlende Löschwasserreserve in Burglauenen, die auch im Zusammenhang mit dem Entsorgungshof vorgeschrieben ist.
Weg frei machen
Für den Bau des Reservoirs in Burglauenen mit zwei 50-Kubikmeter-Behältern, die aus den Stadelweidliquellen gespeist werden, ist der bestehende Badrainweg zu eng. Er wird jetzt auf seiner ganzen Länge nach den Vorschriften des kantonalen Amts für Landwirtschaft und Natur (Lanat) ausgebaut, was zum Teil eine Verlegung erfordert, damit die Steigung nicht mehr als 12 bis maximal 15 Prozent beträgt und die vorgeschriebene Breite von drei Metern eingehalten wird. Für den Ausbau wird mit Subventionen von rund 50 Prozent gerechnet, weil er vor allem der landwirtschaftlichen Nutzung dient.
Sofort nach der Abstimmung am 1. September wird das Beitragsgesuch an den Kanton gestellt und das Baugesuch beim Regierungsstatthalter eingereicht. Die beiden Projekte sollen von 2020 bis 2022 realisiert werden. Bei einer Ablehnung durch die Grindelwalder Stimmberechtigten muss das Projekt auf einen späteren Zeitpunkt verschoben werden, und die Subventionen würden sicher viel tiefer ausfallen.
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