Bewilligung für Antenne erteilt
Die Einsprecher sind darüber entrüstet, dass der Regierungsstatthalter die geplante Mobilfunkantenne auf dem alten Schulhaus in Thierachern bewilligt hat.

Gegen die auf dem alten Schulhaus am Eggstutz in Thierachern geplante Mobilfunkanlage der Swisscom ist der Widerstand beträchtlich. Zwölf Einsprachen wurden eingereicht gegen das im Frühjahr publizierte Vorhaben, darunter eine Sammeleinsprache, die von 216 Personen unterschrieben wurde.
Nach gut dreimonatigen Abklärungen hat der Thuner Regierungsstatthalter nun den Bauentscheid gefällt. Wie Marc Fritschi mitteilt, hat er «der Swisscom den Neubau einer Mobilfunkanlage auf dem alten Primarschulhaus bewilligt». Der positive Bewilligungsentscheid sei erfolgt, weil «die Bauvorschriften eingehalten werden» und die erforderlichen Amts- und Fachberichte vorliegen, heisst es.
Messungen nach dem Start
Die Einsprecher bemängelten hauptsächlich die Anwendung der geltenden Vorschriften bezüglich nicht ionisierender Strahlen und brachten ästhetische Bedenken vor gegen den Antennenbau auf dem als erhaltenswert eingestuften ehemaligen Schulhaus, in dem heute Praxen und eine Wohnung eingerichtet sind.
«Die Einsprecher werden diesen Entscheid so ganz bestimmt nicht akzeptieren.»
Wie der Statthalter festhält, wurde die beantragte Sendeleistung der insgesamt sechs auf und unter dem Dach geplanten Antennen «nach den aktuellen Grenzwerten und nach dem Vorsorgeprinzip bewilligt». Letzteres fordert gemäss Umweltschutzgesetz die frühzeitige Begrenzung von «Einwirkungen, die schädlich oder lästig werden könnten».
Im Fall von Thierachern finden erst nach Betriebsaufnahme an Orten mit empfindlicher Nutzung Kontrollmessungen statt. Das teilt der Statthalter mit und betont, dass «bei Überschreitung der bewilligten Werte die Sendeleistung zu reduzieren ist».
Schutzwürdigkeit verneint
Der als Fachstelle beigezogene Berner Heimatschutz hat sich bekanntlich auch gegen die Mobilfunkanlage auf dem alten Primarschulhaus ausgesprochen. Der Regierungsstatthalter entschied nun aber gemäss Mitteilung, «dass die Interessen des Heimat- und Ortsbildschutzes durch die Mobilfunkanlage nur geringfügig betroffen sind».
Denn wegen der Hanglage und weil sich auf dem Primarschulhaus bereits eine Sirenenanlage befinde, würden das Gebäude und das Ortsbild «weniger berührt als durch den Bau einer freistehenden Antenne oder den Aufbau auf einem Nachbarhaus», heisst es.
Zuvor hatte auch die Gemeinde Thierachern in ihrer Eingabe im Rahmen des Bewilligungsverfahrens betont, dass das alte Dorfschulhaus weder Bestandteil einer Baugruppe sei noch innerhalb des Ortsbildschutzperimeters liege und somit nicht speziell geschützt werden müsse.
Weiterzug wahrscheinlich
Die Einsprecher «werden diesen Entscheid so ganz bestimmt nicht akzeptieren und an die nächste Instanz (kantonale Baudirektion; Anmerkung der Redaktion) weiterziehen». Das schreibt deren Vertreter und Anwohner Christoph Bürgi in seiner Stellungnahme.
Ob dabei alle Einsprecher mithelfen werden, sei jedoch ungewiss wegen schlechter Erreichbarkeit in der Ferienzeit. Dass der Statthalter beliebe, schwerwiegende Entscheide in dieser Zeitspanne zu fällen, wird von den Einsprechern gerügt. Ebenso, dass ihnen keine Fristverlängerung gewährt werde wie zuvor den Befürwortern für ihre Eingaben.
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