Ein Trottoir erhitzt die Gemüter
Als zusätzliche Sicherheit für die Fussgänger erhält die Feldenstrasse in Sigriswil bald ein durchgehendes Trottoir. Was im Grundsatz unbestritten war, sorgte im Detail an der Gemeindeversammlung für Diskussionen.
Welche Art von Trottoir bietet die höhere Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer? Die mit einem erhöhten Randstein oder jene mit abgeflachten Bundsteinen als Trennlinie zur Fahrbahn? Das war am Montag an der Sigriswiler Gemeindeversammlung die Gretchenfrage, an der sich die Geister schieden. Beim Zankapfel handelte es sich um den Gehweg an der Feldenstrasse, welche die Ortschaften Sigriswil, Endorf und Wiler miteinander verbindet. Die Strasse sollte gemäss Antrag des Gemeinderats für 1,25 Millionen Franken saniert und dabei auf der ganzen Länge mit dem besagten Trottoir ausgestattet werden. «Die Feldenstrasse ist den heutigen Anforderungen an Verkehr und Sicherheit längst nicht mehr gewachsen», erklärte Thomas Zwahlen, Ressortleiter Tiefbau, eingangs. Bauliche Veränderungen würden sich deshalb aufdrängen.
Jetzt mehr Raserei?
Einer, der für die Variante «Randstein» warb, war Fritz Fankhauser aus Endorf: «Wenn kein erhöhtes Trottoir existiert, animiert dies Autofahrer eher zur Raserei.» Demgegenüber gab Hans Nyffenegger, der die Sicht des Car-Chauffeurs vertrat, zu bedenken, dass ein erhöhter Randstein das Kreuzen erschwere und zudem für Fahrräder und Mofas zusätzliche Gefahren durch Stürze berge. «Ich habe in dieser Hinsicht negative Erfahrungen gemacht», so der Sigriswiler. Weitere Votanten sprachen sich mit ähnlichen Argumenten für oder wider den Randstein aus. Bei der Abstimmung wurde der Vorschlag des Gemeinderats (abgeflachter Bundstein) dann jedoch mit 49 zu 30 Stimmen gutgeheissen.
Nussbaum knapp gerettet
Ebenso umstritten war die Frage, ob ein altehrwürdiger Nussbaum bei der Einmündung Schliereggweg dem Ausbau des Trottoirs weichen muss. Andreas von Gunten aus Tschingel sprach sich für das Fällen des Baumes aus, «denn ansonsten wird der Bau nur unnötig verkompliziert». Werner Amstutz argumentierte für den gleichen Standpunkt: «Die herabfallenden Äste dieses Baumes gefährden die Sicherheit schon heute.» Am Ende retteten die Sigriswiler den Nussbaum äusserst knapp mit 40 zu 36 Stimmen. Der Hauptantrag des Gemeinderats, den 1,25-Millionen-Kredit für den Trottoir-Bau zu bewilligen, wurde schliesslich mit 73 zu 3 Voten deutlich genehmigt.
Kredit für Kanalisation
Zu einem Ersatz der baufälligen Mischwasserleitungen durch ein Trennsystem kommt es in der Kanalisation Hinterdorf Merligen. Um das Bauvorhaben kostengünstiger zu gestalten, wird es mit der Wasserversorgung Merligen koordiniert. Die Versammlung stimmte dem Projekt sowie dem dazugehörigen Kredit in der Höhe von 910000 Franken stillschweigend zu. Der Baustart der ersten von drei Etappen ist für November 2009 vorgesehen. Überdies genehmigten die Sigriswiler 375000 Franken zur Sanierung der Ringoldswilstrasse in Tschingel. Deren Belag ist an verschiedenen Stellen stark zerrissen und weist tiefe Fahrrinnen auf. Nun sollen das Profil ausgeglichen, die Entwässerung verbessert und die Strassenbankette stabilisiert werden.
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