Tagesstätte für Senioren ist im Bau
thunDie Gutknecht-Stiftung baut für die Seniorentagesstätte ein eigenes Haus. Es soll Ende Jahr fertig sein. Gestern war Spatenstich.
«Der Bedarf an Tagesplätzen ist aktuell sehr schwankend und die Entwicklung schwer abzuschätzen, aber wir sind überzeugt, dass das Haus in etwa drei Jahren etabliert sein wird», wagt Heimleiter Hans Flückiger eine Prognose. Die Rede ist von einem Neubau für eine eigenständige Tagesstätte für Senioren beim Alterswohn- und Pflegeheim Gutknecht am Thuner Postgässli. Dafür ist die Stiftung bereit, maximal zwei Millionen Franken zu investieren. Der zweistöckige Bau soll Ende Jahr fertig sein (vergleiche Kasten 2). Er bietet Platz für etwa zehn Senioren. Die Ausgangslage Analog zum Älterwerden der Gesellschaft nehmen auch die Alterskrankheiten zu – so etwa die verschiedenen Formen von Demenz (vergleiche Kasten 2). Die Betroffenen sind mit fortschreitender Krankheit zunehmend auf Hilfe, Betreuung und Pflege angewiesen. Sie leben meist allein und/oder werden von Angehörigen betreut. Da sind tageweise Entlastungsmöglichkeiten zunehmend nötig und willkommen. Tagestreffs und Mittagstische für Senioren bieten verschiedene Institutionen an – die «Gutknecht» schon seit gut acht Jahren. Dort sind sie in den allgemeinen Betrieb integriert. «Wir stossen räumlich und personell zunehmend an Grenzen», schildert Hans Flückiger. Die Stiftung hat sich nach sorgfältiger Bedarfsabklärung entschlossen, eine eigenständige Tagesstätte nach kantonalen Vorgaben zu bauen. Dafür setzt sie das 2007 als Erweiterungsreserve erworbene angrenzende Grundstück (721 Quadratmeter) ein. Das Projekt Gebaut wird ein zweistöckiges, unterkellertes Holzhaus. Es ist unterirdisch mit einem Korridor (rollstuhlgängig und für Bettentransport geeignet) mit dem Hauptgebäude verbunden. Im Erdgeschoss wird die Tagesstätte für zehn Personen eingerichtet. Sie enthält einen grossen Ess-/ Wohnraum mit Kücheninsel, Ruheraum und Toiletten. Im Obergeschoss ist eine Fünfzimmerwohnung vorgesehen. Diese soll vermietet werden. Eine Stiftung für betreutes Wohnen hat bereits Interesse angemeldet. Sonnenenergie nutzen Einsprachen gegen den Bau gab es keine. Einzig das Thuner Planungsamt verlangte eine Änderung. Auf dem Pultdach waren Sonnenkollektoren vorgesehen. Das Amt befand, die Anlage sei wegen hochgestellter Kollektoren zu wenig sorgfältig in die Dachfläche integriert. Um nicht Zeit zu verlieren, wird nun statt ein Pult- ein Flachdach gebaut. Mit der Sonnenenergie werden die Warmwasseraufbereitung und über 60 Prozent des Heizbedarfes gedeckt. Zielgruppe und Angebot Die Seat richtet sich gemäss kantonalem Gesetz an Menschen ab 65 Jahren mit psychogeriatrischem Betreuungsbedarf. Senioren, die zu Hause in einer geregelten Situation leben und deren betreuende Angehörige eine temporäre Entlastung brauchen. Die Senioren sind von 9 bis 17Uhr in der Seat. Es wird unter anderem gemeinsam gekocht. Der Dienst kann ein bis mehrmals wöchentlich in Anspruch genommen werden. «Wir bieten in der Tagesstätte Betreuungs- und keinen eigentlichen Pflegedienst», präzisiert Christine Stähli, Leiterin Pflegedienst. Letzteres sei bei einer Weiterentwicklung nicht auszuschliessen – etwa, wenn auch eine Übernachtungsmöglichkeit dazukäme. Rund ums Geld Die Finanzierung des Neubaus ist durch die Stiftung und Spenden der Frauenvereine Thun und Strättligen gesichert. «Die Betriebskosten verdoppeln sich aber praktisch», schildert der Heimleiter. Es werden 200 Stellenprozente geschaffen. Die Tagesstätte bekommt neu auch Kantonsbeiträge (80 Franken pro Tag und Benutzer). «Der Treff muss nicht sofort und zwingend Gewinn abwerfen, sondern selbsttragend sein – er ist primär eine Dienstleistung», sagt Hans Flückiger. Nelly Kolb>
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