Die Räume nehmen Formen an
Der interessierten Bevölkerung bot sich am Samstag die Möglichkeit, die Baustelle des Stadttheaters Langenthal zu besichtigen. Noch prägen Gerüste das Bild, bis zum Herbst sollen die Arbeitenindes fertig sein.
«Denken Sie bitte daran, es handelt sich hier um eine Baustelle. Es gibt dreckige Schuhe, und die Absperrbänder müssen unbedingt beachtet werden», mahnt Gabriela Krummen die Besucherschar vor dem Rundgang durch das Stadttheater. Sie ist die Projekteiterin für die Sanierung.
Dass sich die Oberaargauerinnen und Oberaargauer für das Geschehen innerhalb des alten Gemäuers interessieren, wird deutlich. Denn an beiden Führungen, die im Rahmen des Tags der offenen Tür der Verwaltung stattfinden, strömen zahlreiche Interessierte vor den zukünftigen Haupteingang des Theaters. Es sind gar so viele Besucher, dass die ausgeteilten Helme nicht für alle Köpfe reichen.
57 Tonnen Stahl
Der künftige Haupteingang, der sich neu auf der Nordseite des Gebäudes befindet, ist bereits erkennbar. Noch wirkt er wegen der Baugerüste und Stützen recht eng. «Sobald die Stützen entfernt sind, wird der Raum sehr grosszügig», sagt Gabriela Krummen während der Führung. Insgesamt wurden in die Decke des neuen Eingangs 57 Tonnen Stahl eingebaut, damit die grosse Fläche keine Stützen mehr benötigt.
Weiter gehts in das erste Obergeschoss. Dort angekommen, wartet Gabriela Krummen mit einer Frage auf: «Ist Ihnen aufgefallen, dass diese Treppe neu ist?» Tatsächlich. Nur die wenigsten Teilnehmer des Rundgangs hatten sich geachtet, denn bei der neu erbauten Treppe handelt es sich um eine exakte Kopie ihres bestehenden Pendants.
«Es handelt sich hier um eine Baustelle. Es gibt dreckige Schuhe, und die Absperrbänder müssen unbedingt beachtet werden.»
«Die alte Treppe wurde minutiös ausgemessen und kopiert», so Krummen. Für die Besucher des fertig renovierten Stadttheaters werde generell kaum noch ersichtlich sein, welche Teile neu und welche alt seien.
Optimum wird gesucht
Dann betritt die Gruppe das Herzstück des Gebäudes, den Theatersaal. Auch hier gestaltet sich das Erahnen des fertigen Raums wegen etlicher Baugerüste noch schwierig. Die Projektverantwortliche bringt Licht ins Dunkel: «Künftig wird es keinen Mittelgang mehr geben, denn dort befinden sich die besten Plätze. Dafür erstellen wir links und rechts der Sitzreihen breitere Passagen.»
Die Wände und Stuckaturen des Theatersaals erstrahlen in zwei verschiedenen Weisstönen, die künftige Bestuhlung wird dafür schwarz ausfallen. «Der Theaterbetrieb hätte am liebsten einen rabenschwarzen Saal», erklärt Krummen. Da dies nicht möglich sei, werde in Gesprächen stets das Optimum für alle Beteiligten gesucht.
In der darüberliegenden Galerie werden den Theatergängern künftig 100 Sitze mit Doppelarmlehnen zur Verfügung stehen. Ausserdem werden die Stühle um rund einen Zentimeter grösser ausfallen als jene im Saal. «Dieser Unterschied wird den Besuchern aber kaum auffallen», so Gabriela Krummen.
Theater 49
Die Garderoben werden sich künftig nicht mehr direkt beim Eingangsbereich, sondern im Untergeschoss befinden. «Es handelt sich um einen repräsentativen Raum, schliesslich wird ihn jeder Besucher mindestens zweimal betreten», sagt Krummen.
Aus diesem Grund wolle man dem ehemaligen Zivilschutzkeller einen speziellen Touch verleihen. So wurde der Beton an der Decke in eine glatte Schalung gegossen und wird glänzen. Einige Stellen müssen noch ausgebessert werden, doch es lässt sich bereits erahnen, wie dieser Raum in Zukunft erstrahlen wird.
«Der Theaterbetrieb hätte am liebsten einen rabenschwarzen Saal.»
Gegenüber den Garderoben werden die Toilettenanlagen zu finden sein. Fünf an der Zahl für die Damen, eine rollstuhlgängige Toilette sowie drei Pissoirs und zwei Kabinen für die Herren. Des Weiteren werden im Untergeschoss zwei Bildschirme eingebaut, denen die Theaterbesucher jeweils das aktuelle Programm entnehmen können. Vom vormaligen Zivilschutzkeller geht es weiter in den ehemaligen Requisitenraum. Dort ist ein multifunktionaler Saal am Entstehen.
Doch was ist hier genau geplant? Gabriela Krummen klärt auf: «Hier wird das Theater 49 mit einer Bühne und 112 Plätzen einziehen.» Der Raum sei aber stark wandelbar, so liesse sich die Bühne entfernen. Nebst Theateraufführungen könnten künftig auch Sitzungen oder Seminare in dem rund sieben Meter hohen Saal durchgeführt werden.
Wann das rundum sanierte Stadttheater seine Eröffnung feiern wird, kann Gabriela Krummen nicht sagen. «Wir befinden uns aber sowohl zeitlich wie auch aus finanzieller Sicht im Plan und können die Arbeiten im Herbst dieses Jahres fertigstellen», so Gabriela Krummen.
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