Die Fasnacht war friedlich, fröhlich – und sehr feucht
Mit dem Charivari und der Uuslumpete ging die fünfte Jahreszeit am Dienstagabend zu Ende. Wie schon im Vorjahr war sie wettertechnisch über weite Strecken eine nasse Angelegenheit. Dennoch wurden mehr Plaketten verkauft.
Sie fielen auf und liessen wohl den einen oder anderen Besucher kurz leer schlucken: Grosse Betonpfeiler versperrten übers gesamte Wochenende die Innenstadt Langenthals vor jeglichem motorisierten Verkehr. Die Bilder von den Lastwagenattacken in Berlin und Nizza kamen wieder hoch.
Ein Terroranschlag in Langenthal: Ist das wirklich ein mögliches Szenario? Jedenfalls war es heuer das erste Mal, dass man bei den Strassensperren solcherlei schweres Geschütz auffuhr. «Wir haben Ende letzten Jahres überlegt, ob wir in dieser Hinsicht etwas machen wollen, und entschieden uns dann vorsichtshalber dafür», sagt Markus Gfeller, Gemeinderat mit Ressort öffentliche Sicherheit und zugleich Ober der Langenthaler Fasnacht.
Zu grösseren Zwischenfällen kam es aber zum Glück nicht. Und auch kleinere Gesetzesverstösse waren eine Seltenheit. «Die Langenthaler Fasnacht ist bis Dienstagmorgen aus polizeilicher Sicht sehr ruhig verlaufen. Wir hatten lediglich ganz vereinzelt Meldungen, dies beispielsweise zu einer Streiterei», sagt Jolanda Egger, Mediensprecherin der Kantonspolizei Bern.
Junge tranken zu viel Alkohol
Wenn die Polizei nicht so viel zu tun hat, werden in der Regel auch die Sanitäter verschont. Eine Nachfrage bei der SRO AG bestätigt diese Binsenwahrheit. «Es war ein durchschnittliches Jahr mit ähnlich gewohntem Aufkommen während der Fasnacht wie in den vergangenen Jahren», sagt Karin Baer von der Kommunikationsstelle der SRO. Die behandelten Fälle standen im Zusammenhang mit Alkohol, Stürzen und Schnittverletzungen.
Etwas über die Stränge schlagen gehört zur Fasnacht dazu. Aber auch diese Kunst will gelernt sein. Laut Karin Baer mussten vor allem jüngere Patienten, die aktiv an der Fasnacht teilgenommen haben, behandelt werden. Dies entspreche den Erfahrungen aus den Vorjahren. «Die SRO AG war aber sehr gut auf die Fasnacht vorbereitet und konnte das Patientenaufkommen gut auffangen», sagt Baer.
Eine gute Vorbereitung ist bekanntlich bei jedem Grossanlass die halbe Miete. Aber etwas kann man leider nie einplanen: das Wetter. «Es het chli viu grägnet», bringt es Markus Gfeller (bern)deutsch und deutlich auf den Punkt. Gerade für die Guggen sei das Wetter hart gewesen. «Dafür war in den Lokalen die Stimmung umso besser», so Gfeller.
Worüber sich die Fasnächtler in Langenthal erfreuten. Umfrage: Florine Schönmann
Mehr Einnahmen als 2016
Positives gibt auch bei den Plakettenverkäufen zu vermelden. Genaue Zahlen habe man noch nicht, sagt Gfeller. «Aber dank dem guten Wetter beim Start des Umzugs dürfen die Verkaufszahlen deutlich besser sein als im Vorjahr.» Da die Plaketten fünf Franken teurer waren als noch 2016, dürften sich die Einnahmen also deutlich verbessert haben.
Die 37 Sujets der Langenthaler Fasnacht 2017 im Schnelldurchlauf. Video: Florine Schönmann
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