Blutige Anfänger wagen es im Schultheissenbad dank Profis
Das Restaurant Schultheissenbad ist seit Samstag wieder offen. Die neuen Besitzer planen zudem in den oberen Geschossen eine spezielle Wohngemeinschaft.

Vroni Heiniger ist zufrieden mit dem Start, den sie und ihr Team seit vergangenem Samstag hingelegt haben. Das Interesse am Schultheissenbad sei gross, stellt sie fest. «Viele kamen und sagten, dass sie früher viel hier eingekehrt seien. Es sei schön, dass dies nun wieder möglich sei.»Früher, das war, als noch Marianne und Hugo Schneider das Restaurant führten.
Vor vier Jahren jedoch hörten sie auf. Nun haben sie ihre Liegenschaft an Christine und Daniel Thomann verkauft. Christine Thomann führt in Rohrbachgraben das Kinderheim Oase, wo Säuglinge und Kinder bis zum Alter von zwölf Jahren einen Platz finden, wenn es zu Hause nicht mehr geht.
Für einen Zwischenschritt
Seit längerem hielt sie als Ergänzung dazu Ausschau nach einer Liegenschaft in Huttwil und Umgebung, wo sie den Müttern und Vätern mit ihren Kindern Platz in einer Wohngemeinschaft bieten kann, ehe dieFamilien auseinandergerissen oder Kinder fremplatziert werden müssen.
Für diese Wohngemeinschaft wollen Christine und Daniel Thomann die oberen Stockwerke des Schultheissenbades umbauen. Wann es allerdings so weit sein soll, weiss die neue Besitzerin noch nicht. Eine Baueingabe ist noch nicht erfolgt.
Mit Emotionen verbunden
Vorerst geht es nun einmal mit dem Restaurant los, und das ist das, was viele Huttwiler vor allem interessiert, wie die ersten Reaktionen zeigen. Auch Christine Thomann, die Huttwil als Heimatort hat und dort ihre Lehre absolvierte, hält fest, dass das Schultheissenbad in ihr Emotionen auslöse.
«Es ist für uns aber auch ein Wagnis», ergänzt sie, «denn in der Gastronomie sind wir blutige Anfänger.» Das gilt auch für die Kollegin, die sie als Geschäftsführerin für den neuen Bereich Gastronomie gewinnen konnte: Vroni Heiniger aus Dürrenroth, die sich nun auf die Wirteprüfung vorbereitet.
Ein Glücksfall
Als «absoluten Glücksfall» bezeichnen es die beiden denn auch, dass sie mit Küchenchef Chris Lindenau, Juliane Milz und Sabinne Mitrova drei erfahrene Fachleute verpflichten konnten, die nach der Schliessung des Restaurants und Hotels Kleiner Prinz auf Stellensuche waren. «Ohne sie ginge es nicht.»
Begonnen haben sie ganz im Stil von Marianne und Hugo Schneider mit gutbürgerlicher Küche aus regionalen Produkten. «Ich habe nun vor allem ein offenes Ohr für unsere Gäste», sagt Vroni Heiniger, «um uns ihren Wünschen und Bedürfnissen anzupassen.»
Christine Thomann hat zudem ein Augenmerk darauf, wo sich zwischen Restaurant und Wohngemeinschaft Synergien ergeben. Ideen habe sie, hält sie fest. «Ob sie allerdings funktionieren, muss sich erst weisen.»
Denkbar sei zum Beispiel, dass die Wohngemeinschaft Menüs aus der Restaurantküche beziehe, um sich von dieser Aufgabe zu entlasten, oder dass Menschen im Zuge der Wiedereingliederung in die Arbeitswelt im Restaurant eine betreute Beschäftigung finden.
Vorerst jedoch muss sich erweisen, ob das Restaurant überhaupt überlebensfähig ist. Nach dem ersten Wochenende sind Christine Thomann und Vroni Heiniger zuversichtlich.
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