Politiker fordern Lex Jocham
Dass Uwe E. Jocham neben seinem Job als CEO auch Verwaltungsrat der Insel-Gruppe bleiben könnte, stört Politikerinnen. Sie fordern nun ein Verbot solcher Doppelmandate in Spitälern.

Die Wahl von Uwe E. Jocham zum neuen CEO der Insel-Gruppe wird ein Fall für die Politik. In einer Motion fordern Grossrätinnen von GLP, BDP, Grüne und SP, dass in öffentlichen Spitälern die Funktion des Verwaltungsrates von jener der Geschäftsleitung klar getrennt sein müsse. Hintergrund des Vorstosses sind die Vorgänge an der Insel-Spitze in den letzten Monaten.
Nachdem der Pharmaunternehmer Uwe E. Jocham im Dezember Verwaltungsratspräsident der grössten Spitalgruppe der Schweiz geworden war, übernahm er kurze Zeit später ad interim auch den Job des CEO. Letzte Woche nun wurde bekannt, dass er definitiv die operative Führung behalten wird. Dafür soll Jocham das Verwaltungsratspräsidium wieder abgeben, sobald seine Nachfolge geregelt ist. Noch offen ist allerdings, ob er einfacher Verwaltungsrat bleiben wird.
Vorbildfunktion des Kantons
Für Barbara Mühlheim (GLP, Bern), Anita Luginbühl (BDP, Krattigen), Andrea de Meuron (Grüne, Thun) und Elisabeth Striffeler (SP, Münsingen) ist allerdings klar: Bei einem solchen Doppelmandat seien Rollenkonflikte programmiert. Als Beispiele nennen sie etwa die Definition des Lohns des CEO oder dessen Abberufung. Die Politikerinnen verweisen zudem auf einen Bericht der Eidgenössischen Finanzverwaltung sowie auf eine Stellungnahme der Anlagestiftung Ethos zu diesem Thema. Beide raten von einem Doppelmandat ab.
Mühlheim und Co. sind schliesslich auch der Meinung, dass Unternehmen, bei welchen der Verwaltungsrat durch den Regierungsrat ernannt wird, eine Vorbildfunktion hätten. Deshalb wollen die Grossrätinnen das Spitalversorgungsgesetz so ändern, dass Doppelmandate auf strategischer und operativer Ebene von öffentlichen Spitälern nicht möglich sind.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch