Iseut Bersier im Museum Murten
Die neue Ausstellung im Museum Murten gibt ab Donnerstag einen Einblick in das Werk der Malerin und Skulpteurin Iseut Bersier.
Einmal im Jahr verwandelt sich das Museum Murten in eine Kunstgalerie. Gezeigt werden Werke von Kunstschaffenden aus der Region. «So sieht es unsere Leistungsvereinbarung mit der Stadt Murten vor», erklärt Museumsleiterin Susanne Ritter. Nach der Hexen-Ausstellung von März bis August ist die zweite Wechselausstellung dieser Saison der Künstlerin Iseut Bersier aus Muntelier gewidmet.
Frauen sitzen öfter Modell
In einem Teil der Ausstellung werden die Besucher von bunt und kräftig gemalten Frauen empfangen. Einer Pianistin etwa, in tiefe Konzentration versunken, umgeben von Frauen in mexikanischen Kostümen und von mehreren Tänzerinnen, die sich trotz grosszügig angebrachter Striche auf ihren Bildern fast zu bewegen scheinen.
Dass Iseut Bersier mit Vorliebe Frauen malt, hängt mit ihrer Arbeitsweise zusammen. Meist sitzen die porträtierten Frauen der Künstlerin tatsächlich Modell. «Eine halbe Stunde kann schon genügen», so Iseut Bersier. Männliche Modelle zu finden sei schwieriger; zudem seien Frauen oft dekorativer und deshalb einfacher zu malen. Das bedeute allerdings nicht, dass sie Männer nicht schätze, sagt die Künstlerin in beinahe entschuldigendem Ton.
Obwohl die Haltung der Frauen abgemalt ist, komponiert Iseut Bersier stets viel aus ihrer Fantasie hinzu, und sie gibt dabei viel von ihrem Innenleben preis. «Die Gesichter der Frauen drücken oft aus, wie ich mich in dieser Phase selber gefühlt habe», sagt die Künstlerin.
Die Männer fristen in der morgen beginnenden Ausstellung ein Randdasein. Vier kleine Skulpturen aus unterschiedlich gefärbtem Gips deuten zwar männliche Körper an, doch Kopf und Füsse fehlen. Iseut Bersier hat sie ursprünglich mitgestaltet, dann aber von den Skulpturen abgetrennt. «So wirken sie auf mich konzentrierter und weniger kleinlich», sagt die Künstlerin und warnt sofort vor der Verlockung, diesen Entscheid psychologisch zu analysieren.
Keine schlimme Welt zeigen
Wenn sie über die Landschaftsbilder spricht, wird die Energie der kleingewachsenen Künstlerin spürbar. Sie erzählt, es gelinge ihr nie, weniger Farben zu verwenden, da sie Farben so sehr möge. Die Landschaften muten orientalisch an und entstammen ebenfalls grösstenteils dem Innenleben und den bunten Träumen von Iseut Bersier. Lebensfroh erklärt sie ihr Motto: «Ich will nicht zeigen, wie schlimm die Welt ist.»
Museum Murten, Ryf 4. Ausstellung vom 17.September bis 1.November. Di bis Sa 14 bis 17 Uhr und So 10 bis 17 Uhr.
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