Es braucht weder Minarette noch Kirchtürme
Ausgabe vom 12.November «Dialog zwischen den Religionen» Wie steht es eigentlich mit der Toleranz derer, die bei Nacht und Nebel in der Region Thun die Anti-Minarett-Plakate herunterreissen? Den Minarettgegnern wird vorgeworfen, gegenüber der Islamisierung nicht tolerant zu sein. Wie man sehen kann, gibt es noch andere intolerante Menschen, die es nicht aushalten, wenn mit Plakaten für ei-ne andere Meinung geworben wird. Ich finde es gut und höchste Zeit, über die Frage Minarette Ja oder Nein abzustimmen. Ich werde ein überzeugtes Ja in die Urne legen. In der Schweiz gibt es schon vier Minarette, das ist genug. Zur Ausübung der islamischen Religion braucht es Minarette genauso wenig, wie es zur Ausübung des christlichen Glaubens Kirchtürme braucht. Spätestens in diesem Abstimmungskampf sollte es eigentlich jedem klar werden, dass es hier vor allem um Machtanspruch und Rechthaben geht. Stefan BlatterThun Ein falsches Zeichen Grundsätzlich sind Toleranz und Respekt nötige Grundwerte, damit unsere demokratische Gesellschaft funktioniert. Wer aber mit diesen beiden Grundwerten argumentiert, um sich gegen die Minarett-Initiative auszusprechen, sollte einmal im Koran nachlesen, was darin über Toleranz und Respekt gegenüber Andersdenkenden und Ungläubigen genau steht. Hinzu kommt, dass Minarette reine religiöse Machtsymbole sind und keinen eigentlichen religiösen Zweck besitzen (es sei denn, sie würden mit Lautsprechern ausgerüstet). Sie werden nirgends im Koran erwähnt. Ein Minarettverbot verletzt demzufolge die Religionsfreiheit nicht – ein weiterer wichtiger Grundpfeiler unserer Gesellschaft. Ein Verbot kann ein Zeichen setzen, dass über weite Distanzen sichtbare Symbole der Macht in der Schweiz nicht erwünscht sind; sie passen nicht in unsere demokratischen Gesellschaft.Annette KräuchiSteffisburg>
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