Dank Teamwork geht es weiter
Zwei Einheimische verhindern, dass im Gasthof Bären in Langnau die Lichter erlöschen: Sam Brechbühl und sein Bruder Mike gründeten eine GmbH und nahmen den Betrieb in Pacht.
Viel hätte nicht gefehlt, und der Bären wäre nach den Sommerferien nicht wiedereröffnet worden. Die bisherige Pächterin wollte die Verantwortung für das traditionelle Gasthaus im Emmental loswerden. Der Winterthurer Jungunternehmer Simon Adam hatte sich mit seiner schnell gewachsenen Essen und Kunst GmbH übernommen und war in finanzielle Schwierigkeiten geraten.Die neuen Verantwortlichen der Firma wollten deshalb vorzeitig aus dem laufenden Pachtvertrag mit der Genossenschaft Bären Langnau aussteigen.
Wäre dies nicht möglich gewesen, «wäre es wohl zum Konkurs gekommen», sagt Sam Brechbühl. Als der Langnauer zum ersten Mal mit der schwierigen Situation konfrontiert wurde, war er noch Mitglied des Verwaltungsrats der Genossenschaft Bären Langnau. Diese hatte das Restaurant nach längerem Dornröschenschlaf kaufen und der Öffentlichkeit als Gastrobetrieb erhalten können.
Alte Bekannte helfen mit
Brechbühl wusste, dass es nicht möglich sein würde, bis nach den Sommerferien einen neuen Pächter zu finden. Aber er wollte, dass der Betrieb mit dem jungen Team nahtlos weiter läuft. Also sorgte der in Langnau wohnhafte 42-jährige Lehrer selber dafür, dass das gelang: Zusammen mit seinem 39-jährigen Bruder Mike Brechbühl, der Teilhaber einer Werbeagentur ist, gründete er die Gastro Langnau GmbH.
Per sofort übernahm die neue Firma die Pacht des Bären, und die Brüder machten sich umgehend «an die Reorganisation und Strukturierung des gut laufenden Betriebs», wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Sie teilen sich nun die Geschäftsführung.
«Da wir keine Gastronomen sind, war bereits zum Zeitpunkt der Übernahme klar, dass wir die Geschäftsleitung zusätzlich mit Fachleuten besetzen müssen», sagt Sam Brechbühl. Einerseits setzen sie auf das Können des bereits gut eingespielten bisherigen Teams, das aus rund einem Dutzend Mitarbeitenden besteht.
Andererseits haben sie die gastronomische Verantwortung einem Paar übergeben, das sich im Emmental als erfolgreiche Wirtsleute einen Namen gemacht hat: Patrick und Brigitte Rettenmund, die bis letzten Herbst den Sternen Trub geführt haben, übernehmen die fachliche Leitung, ohne aber im Tagesgeschäft tätig zu sein.
Bald ohne Kevin Wüthrich
Die neue Pächterin wird nicht mehr lange auf die Mitarbeit des Kochs Kevin Wüthrich setzen können. Er, der im Gastroführer «Gault Millau» mit 13 Punkten ausgezeichnet wurde, will den Betrieb per Ende Oktober verlassen. «Das hatte er geplant, bevor sich der Pächterwechsel abgezeichnet hat», versichert Sam Brechbühl. Der 27-Jährige wolle sich beruflich weiterbilden, er habe «seine Wanderjahre noch nicht abgeschlossen». Das Team, das der Chefkoch im Bären zurücklässt, vergleicht Brechbühl mit einer Sportmannschaft. Patrick und Brigitte Rettenmunds Aufgabe sei es nun, «sie als Trainer zum Erfolg zu führen».
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