Projekt «ict4kids»: Ausstieg ist beschlossen
Ohne Gegenstimmen hat sich die Gemeindeversammlung Aarwangen für den Ausstieg aus dem Projekt «ict4kids» ausgesprochen. Statt einer Auslagerung der Schulinformatik wird die hauseigene Lösung bevorzugt.

Bald fünf Jahre sind vergangen, seit im Juli 2009 der Vertrag unterzeichnet worden ist: Die Informationstechnik der Aarwanger Verwaltung sowie der Schulen sollte fortan durch das Rechenzentrum der Stadt Langenthal betreut werden.
Bereits ein halbes Jahr zuvor hatte die Aarwanger Gemeindeversammlung den Rahmenkredit über 970'000 Franken für die Umsetzung genehmigt. Ein Kredit, der bislang aber nicht ausgeschöpft wurde. Denn im Bereich Schule ist es nur zum provisorischen Anschluss gekommen, nicht aber zur Umsetzung des Projekts «ict4kids» der Stadt und damit zu einer ganzheitlichen Informatiklösung für die Schulen. Stattdessen hat die Aarwanger Gemeindeversammlung Ende 2012 den Ausstieg aus dem Projekt «ict4kids» diskutiert. Haben die Stimmberechtigten das Geschäft damals mangels alternativer Lösungen vorerst zurückgewiesen, wurde es vorgestern Montag von den 58 Anwesenden nun aber ohne Gegenstimmen gutgeheissen. Denn nun konnte Schulleiter Ueli Herren auch die verlangte hauseigene Alternative zu «ict4kids» präsentieren.
Zugriff auch von zu Hause
Diese nutzt die gemeindeeigene Glasfaser- sowie die bestehende Fernsehkabelleitung und setzt auf die webbasierte Lern- und Arbeitsplattform Educanet2 des Schweizerischen Bildungsservers Educa.ch. Die Plattform werde von Bund und Kanton getragen und von über 90 Prozent der Schweizer Schulen genutzt, sagte Herren und verwies auf Vorteile wie den ortsunabhängigen Zugriff, den die Langenthaler Lösung nicht beinhalte.
Für die Sicherung und Steuerung der Zugriffsrechte solle die Plattform UCS@school der Firma Univention sorgen, die laut Herren nicht nur den vom Betriebssystem unabhängigen Zugang zur Schulplattform, sondern auch die Anbindung mobiler Geräte an diese gewährleiste.
Nur eine Votantin äusserte Bedenken, ob die aus der Schulleitung und Lehrpersonen bestehende Fachgruppe dem Unterhalt von rund 100 Geräten werde gerecht werden können. Und ob auch die Computer selber den Anforderungen genügen würden. Gemeindepräsident Kurt Bläuenstein (FDP) hatte zuvor hervorgehoben, dass die Schule mit der hauseigenen Lösung mitsamt den zu bewilligenden Mitteln die nächsten fünf Jahre auskommen müsse.
Ulrich Herren indes betonte, dass die IT-Bedürfnisse einer Schule nicht mit denjenigen der Wirtschaft vergleichbar seien. Und dass die Ausbildung der Lehrer durch die Fachgruppe ICT in enger und kostenloser Zusammenarbeit mit der PH Bern und Univention erfolge. Auch Lehrer Adrian Struchen versicherte, dass die Fachgruppe schon heute funktioniere und sich auch künftig gerne für einen reibungslosen Systembetrieb einsetzen werde.
Kredit im gleichen Rahmen
Dem Ausstieg aus dem Projekt «ict4kids» stimmten die Anwesenden letztlich ebenso deutlich zu wie dem Kredit über gut 192'000 Franken für die Umsetzung der hauseigenen Lösung, die damit die ursprünglich vorgesehenen Kosten nicht übersteigt. Die jährlich wiederkehrenden Kosten erhöhen sich von heute 26'000 auf neu gut 44'000 Franken.
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