Kommentar: Unsensible Stadt
Der Entscheid der Stadt Bern, die Stadtnomaden an der Neubrück einzuquartieren ist gegenüber ihren Nachbarn unsensibel und unhöflich. Der Ärger in Bremgarten und Kirchlindach ist verständlich.
Stadtpräsident Alexander Tschäppät kann jeweils nicht nachvollziehen, weshalb ihm und der Stadt Bern Arroganz gegenüber den Regionsgemeinden vorgeworfen wird. Vielleicht deshalb: Ohne die betroffenen Gemeinden Bremgarten und Kirchlindach zu informieren, hat die Stadt entschieden, die Stadtnomaden während dreier Monate an der Stadtgrenze einzuquartieren. Dies im Wissen darum, dass sich im Jahr 2012 beide Gemeinden vehement gegen den Standort Neubrück gewehrt hatten.
Ob diese Bedenken gegenüber den Stadtnomaden gerechtfertigt sind, bleibe hier dahingestellt. Darüber kann man geteilter Meinung sein. Nicht diskutieren muss man allerdings über das Vorgehen der Stadt Bern: Es ist gegenüber ihren Nachbarn unsensibel und unhöflich. Der Ärger in Bremgarten und Kirchlindach ist verständlich. Weshalb greift der Stadtpräsident vor einer solchen Entscheidung nicht zum Telefon und bittet seine Amtskollegen um nachbarschaftliche Hilfe für ein dreimonatiges Provisorium? Auf die gezeigte Weise verbessern sich die Beziehungen zwischen Stadt und Landgemeinden sicher nicht. Im Gegenteil. So verärgert die Stadt ihre direkten Nachbarn, auf deren Unterstützung sie besonders angewiesen ist.
Mail: mirjam.messerli@bernerzeitung.ch
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