Kirche einigt sich mit Gemeinde
Es zeichnet sich ab, dass die Gemeinde das Kirchgemeindehaus kaufen wird. Die Umfrage bei der Bevölkerung ergab eine klare Mehrheit dafür. Mit der Kirchgemeinde wurde zudem ein Kaufpreis ausgehandelt, der beide Seiten zufriedenstellt.

Das Feilschen um den Preis des reformierten Kirchgemeindehauses Bremgarten ist zu Ende. Letzte Woche fand die letzte Verhandlung zwischen der Einwohnergemeinde und der Gesamtkirchgemeinde Bern statt. «Wir haben uns auf einen Preis verständigt», sagt Andreas Hirschi, Präsident des Kleinen Kirchenrats.
Um rund eine halbe Million Franken klafften die Positionen zuvor auseinander: Die Kirchgemeinde Bern ging von einem Schätzwert von 4,1 Millionen Franken aus, die Bremgartner Behörden sprachen von 3,55 Millionen. Man habe eine Summe vereinbart, die dazwischenliege, so Hirschi. Eine Zahl will er nicht nennen. «Der Ball liegt jetzt beim Gemeinderat.»
«Ja, wir haben uns angenähert», bestätigt Gemeindepräsident Andreas Kaufmann (GLP). «Nach den langwierigen Verhandlungen kann ich den Vorschlag guten Gewissens dem Gemeinderat unterbreiten.» Dieser diskutiere nun den ausgehandelten Preis. «Am 7. Februar entscheiden wir, welchen Antrag wir der Gemeindeversammlung vom 20. März vorlegen.» Die drei Varianten: Kauf des Kirchgemeindehauses, Bau eines neuen Gebäudes auf dem Gemeindeland an der Freudenreichstrasse oder kein Ersatz der Räume.
Ein Neubau hat aber Nachteile. Er käme deutlich teurer zu stehen als der Kauf des Kirchgemeindehauses. Gerechnet wird mit rund 8,5 Millionen Franken, was eine Steuererhöhung zur Folge hätte. Ein solcher Bau könnte aber erst in fünf Jahren in Betrieb genommen werden. Bis dann bliebe die Raumfrage ungelöst.
Schliessung im Sommer
Die Zeit drängt, vor allem für die zwei Kindergärten, die im Kirchgemeindehaus untergebracht sind. Denn im Sommer will die Kirchgemeinde das Gebäude schliessen. Dies ist Teil des Sparprogramms der Gesamtkirchgemeinde Bern. «Wir stehen nicht unter raschem Verkaufsdruck», betont Andreas Hirschi.
Wenn der Betrieb heruntergefahren werde, seien die Kosten um einiges tiefer als jetzt, weil der Unterhalt auf Sparflamme laufe. Und verschenken wolle die Kirchgemeinde das Haus nicht. Eingeweiht wurde es 1970. Die Baukosten betrugen damals zwischen 3 und 4 Millionen Franken.
Die Gemeinde hat aber einen Trumpf in der Hand. Das Kirchgemeindehaus steht in einer Zone für öffentliche Nutzung. Somit kann die Kirchgemeinde das Gebäude nicht irgendwem verkaufen, ausser es würde eine Zonenplanänderung durchgeführt, die eine neue Nutzung zuliesse. «Als Käufer kommt fast nur die Einwohnergemeinde infrage», sagt Gemeindepräsident Kaufmann.
Der Kauf zieht aber einiges nach sich: Das Gebäude müsste saniert und im Innern an die neuen Bedürfnisse angepasst werden, was Kosten von 1,5 bis 2 Millionen Franken verursachen würde. So könnte auch die Gemeindeverwaltung dort einziehen. Dadurch liesse sich die Liegenschaft des jetzigen Domizils verkaufen – für etwa 1,8 Millionen Franken.
Bevölkerung will den Kauf
Noch ist alles offen. Trotzdem wird es wohl zum Kauf des Kirchgemeindehauses kommen. Denn seit gestern sind die Ergebnisse der öffentlichen Mitwirkung bekannt, die im Herbst in dieser Sache durchgeführt wurde. Sie zeigen: Eine klare Mehrheit der Antwortenden ist für den Kauf mit anschliessend sanfter Renovation (siehe Kasten). Der Gemeinderat wird kaum darum herumkommen, den Stimmberechtigten diese Variante zu unterbreiten.
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