Broncos-Loge: «Eine Schande für dieses Quartier»
Der Artikel über das Ende der Broncos-Loge in der Berner Matte hat bei den Lesern viele Reaktionen ausgelöst. Unter anderem gerieten sich Matte-Bewohner Philippe Cornu und Loge-Besitzer Jimy Hofer in die Haare.
Am Mittwoch hat Alt-Stadtrat und Broncos-Chef Jimy Hofer mitgeteilt, dass er seine Broncos-Loge in der Berner Matte per sofort schliessen werde. Als Gründe nannte er unter anderem die Einsprachen von neu in die Matte gezogenen Anwohnern und den Poller auf der Aarstrasse, der diesen Monat in Betrieb genommen wird.
Viele Leser monieren in ihren Kommentaren, dass die Matte langsam aber sicher vom einstigen Mekka des Nachtlebens zu einem toten Quartier mutiere. Viele Likes, nämlich 205, hat deshalb auch der Kommentar von Thomas Berger erhalten: «Die Matte war einst das lebendigste und wildeste Quartier der Stadt. Jetzt scheinen sich jene, welche für sich beanspruchen schon länger da zu sein als das Nachtleben, definitiv durchgesetzt zu haben. Nach dem Wasserwerk und dem Silo geht auch die Broncos Loge verloren. Die Mätteler haben die grössere Ruhe als Bewohner irgendwo auf dem Land. Irgendwie schade», schreibt er.
Auch Andreas Martin hat in seinem Kommentar den Nerv der Leser getroffen: «Auf der einen Seite habe ich Verständnis für Stadtbewohnern, welche von Freitag bis Sonntag nicht durchgehend Verkehrs- und Partylärm wollen. Andererseits wird zunehmend versucht (nicht nur in Bern), in urbanen Zentren mittels Spurabbau und Sperren eine Art ‹Leben auf dem Land› zu kreieren.»
Auch Hans Klemm findet es schade, dass die Loge wegzieht: «Die Donnerstagskonzerte waren eine Bereicherung», findet er in seinem Kommentar.
Nicht traurig über den Wegzug der Broncos hingegen ist Marco Rodriguez: «Gut, dass diese Möchtegern-Rocker endlich verschwinden. Die haben nie ins Quartier gepasst und haben ausserdem die Leute verängstigt mit ihrem Auftreten. Obwohl sie ja gegen ihre amerikanischen Vorbilder daherkommen wie ein Kindergarten mit ihren Dreirädern.»
Cornu schiesst gegen Hofer
Nichts gegen die Schliessung der Broncos-Loge hat auch Mattebewohner und Appalooza-Geschäftsleitungsmitglied Philippe Cornu. Er kommentiert an die Adresse von Jimy Hofer: «Immer schön sachlich bleiben. Auf der Seite Untertorbrücke steht kein Poller, also ist der Zugang in die Matte 24 Stunden am Tag gewährleistet. Die wunderschöne Cinématte, die Restaurants Fischerstübli, Zähringer, Santorini und Mühlirad freuen sich weiterhin auf ihre Gäste. Die Kinder der Matteschule, des Matte Kindergartens und der Matte-Kita freuen sich auf etwas weniger Durchgangsverkehr!»
Darauf antwortet Jimy Hofer prompt :«Also wenn schon sachlich, dann muss man sagen, dass ab Mitternacht bis 05.00 Uhr ein allgemeines Fahrverbot besteht und nur noch mit Sonderbewilligung die Matte befahren werden darf. Von freiem Zugang keine Rede. Auch rausfahren ist nicht mehr möglich zu diesen Zeiten.»
Auch Stadtrat Manuel C. Widmer meldete in einem Kommentar zu Wort: «Gratuliere, Ballenberner! Ihr habt das erste Quartier gekillt. Nachtleben draussen - Totenstille für Anwohner. Eine Schande für dieses Quartier, eine Schande für Bern. Erst wenn der letzte Klub gestorben, die letze Bar geschlossen und das letze Festival stillgeklagt ist, werdet ihr merken, dass man Ruhe nicht essen kann. Denn Leben und Spass machen Lärm! Stadt macht Lärm. Und Kultur macht Lärm.»
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