Berlin–Spiez via Innereriz
Eine spezielle Ausstellung ist in der Galerie des Krankenheims Spiez zu sehen. Das Berliner Künstlerpaar Inge und Uli Stettner zeigt Werke unterschiedlicher Machart. In der neuen Heimat Eriz fielen fünf Werke einem Brand zum Opfer.
Seit gut anderthalb Jahren wird zuhinterst im Zulgtal hochstehende Kunst fabriziert. Die aus Berlin stammenden ehemaligen Kunstpädagogen Inge und Uli Stettner präsentieren nebst 75 Bildern in Öl, Aquarell und Bleistift mehrere Wurzelskulpturen. Währenddem sich Inge Stettner vor allem durch Emotionen leiten lässt, stehen für Ehemann Uli in erster Linie inhaltliche Überlegungen im Vordergrund seines Schaffens. Diese äussern sich immer wieder in abstrakt anmutenden Gemälden, welche sich mit dem schleichenden Zerfall unserer Umwelt befassen. Pinsel malen Pinselstriche Eine beeindruckende Bilderserie befasst sich mit Wanderwegmarkierungen in den Schweizer Alpen. In überdimensionierter Grösse und fotorealistischer Malerei sorgt Inge Stettner für eine Art Verwirrspiel, das sich erst beim zweiten Hinschauen als etwas Vertrautes entpuppt: weiss-rot-weisse Pinselstriche auf Granit oder Kalkgestein. Auch Uli Stettners Blick pflegt das Detail. Etwa in filigranen Bleistiftzeichnungen, den Formen und Strukturen von Wasser oder Schilf. Aber auch Berglandschaften in ihrem unverfälschten Aussehen sind Stettners Domäne. Allen voran der Niesen, der bekanntlich kaum einen Kunstschaffenden kaltlässt. Seit Juni 2008 leben und arbeiten die Frühpensionierten in Innereriz. «Wir sind hier gut aufgenommen worden und haben bis anhin von der viel diskutierten Feindlichkeit gegenüber Deutschen nichts bemerkt», stellen beide einhellig fest. Kaum am Fusse des Hohgants sesshaft geworden, machten die langjährigen Schweiz-Liebhaber ihre Werke denn auch im Gemeindehaus von Eriz der einheimischen Bevölkerung zugänglich. Opfer des Brandes Wer sich im Moment auf Stettners Terrasse begibt, nimmt unvermittelt einen penetranten Rauchgeruch wahr. Der stammt von fünf Bildern, die beim Erizer Tickethäuschenbrand vom 16.Januar (wir berichteten) in arge Mitleidenschaft gezogen worden sind. Die Kunstwerke waren im angrenzenden Parkladen Zulgtal ausgestellt und dürften nicht mehr zu retten sein. Grund genug, sich die 75 Werke im Krankenheim Spiez anzusehen.pd/jssDie Ausstellung im Krankenheim Spiez an der Asylstrasse 19 dauert noch bis zum 4.April. Täglich geöffnet von 8 bis 17 Uhr. Der Eintritt ist frei. Ein Teil des Verkaufserlöses kommt Ferienprojekten der Heimbewohner zugute.>
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